LK 1067/1068, 620 780/260 070. Höhe 335 m.
Datum der Grabung: März-Juni 2002.
Bibliographie zur Fundstelle: R. Marti, Zwischen Römerzeit und Mittelalter. Forschungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte der Nordwestschweiz (4.-10. Jahrhundert). Archäologie und Museum 41, Bd. A, 256; Bd. B, 179f. (mit Lit.). Liestal 2000.
Geplante Notgrabung (Neubau Mehrfamilienhäuser). Grösse der Grabung ca. 550 m².
Siedlung.

Die Erweiterung des Neubaugebiets führte zu einer weiteren Notgrabung im Bereich nördlich der seit 1990/91 bekannten früh- und hochmittelalterlichen Gewerbesiedlung. Die Befunddichte war hier am Hangfuss wieder Erwarten noch sehr hoch. Nebst Pfostenstellungen, Herdstellen und rund 16 Grubenhäusern - Befunden, wie wir sie schon in der früheren Kampagne festgestellt hatten -, war diesmal auch eine Steinsetzung zu beobachten, die durch Teile des Grabungsgeländes zog und womöglich den Verlauf eines Weges markiert.
Die Grundrisse der Grubenhäuser waren zum Teil ungewöhnlich dicht ineinander verschachtelt. Verhüttungs- und Schmiedeschlacke, die in der früheren Grabung gleich tonnenweise geborgen werden konnte, war diesmal viel seltener. Zahlreicher war hingegen die Keramik, was möglicherweise darauf hinweist, dass diesmal eher ein Wohnbereich aufgedeckt wurde. Zu den besonderen Funden gehören zwei Kreuzfibeln, eine Emailscheibenfibel und ein zweireihiger Beinkamm.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass - wie schon 1991 vereinzelt bronzezeitliche Scherben geborgen wurden. Ausserdem waren die Mengen römischer Baukeramik (in mittelalterlichen Fundkomplexen) beträchtlich. Sie dürften vom nahen Gutshof Munzach stammen.

Faunistisches Material: unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Späteres Früh- und Hochmittelalter (v.a. 9./10. Jh.).
AKMBL, R. Marti.