LK 1185, 578 970/183 580. Höhe 573 m.
Datum der Bauuntersuchung: Juni/Juli 2009.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Meyer, Histoire de la Commanderie et de la Paroisse de St-Jean à Fribourg. Archives de la Société d'Histoire du Canton de Fribourg 1, 1845-50 (1850), 43-87; J.K. Seitz, Die Johanniter-Priester-Komturei Freiburg i.Ü. Freiburger Geschichtsblätter 17, 1910, 1-114; J.K. Seitz, Die Johanniter-Priester-Komturei Freiburg i.Ü., mit Regesten. Freiburg (Schweiz) 1911; M. Strub, La Ville de Fribourg: les monuments religieux I. Les Monuments d'Art et d'Histoire 36, canton de Fribourg II, 203-236. Bâle 1956.
Geplante Bauuntersuchung (Konservierungsarbeiten). Untersuchte Oberfläche ca. 475 m².
Sakralbau.
Der in der 2. H. 20 Jh. freigelegte Aussenbau der Kirche St. Johann wurde aus konservatorischen Gründen 2009 wieder verputzt, was Anlass für vorhergehende bauarchäologische Untersuchungen gab. Die seit circa 1224 in Freiburg ansässigen Johanniter übersiedelten 1259 auf die obere Matte, wo der neue Kirchenbau 1264 geweiht wurde. Der Baubestand geht im Wesentlichen auf diesen Ursprungsbau zurück, erfuhr aber zahlreiche nachträgliche Veränderungen bezüglich Befensterung, Deckenkonstruktion, Dachwerk, Sakristeianbauten sowie Verbindung zu den nördlich gelegenen Komtureigebäuden. Vom Ursprungsbau waren Etappen der Baukonstruktion sowie Reste der Chorfenster festzustellen. Bereits früh wurden Aussenzugänge von der Komturei aus zu einer Empore eingerichtet. Nach dem Bau einer lettnerähnlichen Abschrankung mit integrierten Altarstellen im späten 14. Jh. folgten weitere bauliche Veränderungen in der Spätgotik, vielleicht im Zusammenhang mit der Ernennung zur Pfarrkirche 1511 (Befensterung, Sakristei, Altäre und Ausstattung). Nach dem Anbau einer Familienkapelle 1580 und zwischenzeitlichen Reparaturen folgten im späten 17. und 18. Jh. unter der Familie der Düding, die mehrere Komture stellte, umfangreiche Erneuerungsmassnahmen, die erneut unter anderem Fenster und Sakristei betrafen. Erst ab dieser Zeit wiesen die Langseiten der Kirche eine symmetrische Anordnung der Fenster auf, was auf gleichzeitige Veränderungen der Innenraumdisposition schliessen lässt. 1885-87 und erneut 1951 wurde das Langhaus zweimal nach Westen verlängert.
Die Dachwerke von Kirche und Sakristei (abgesehen von den jüngsten Verlängerungen) sind neuzeitlich und weisen drei Phasen auf (dendrochronologische Proben wurden entnommen, konnten aber noch nicht ausgewertet werden). Bei allen handelt es sich um zweigeschossige Kehlbalkendächer mit liegendem Stuhl, gezapften Verbindungen und (zum Teil durch jüngere Verstrebungen ersetzte) Windverbänden; Art der Bundzeichen und teilweise wiederverwendete Hölzer unterscheiden die Ensembles voneinander. Reste von zweiphasigen Wandmalereien im Dachraum weisen auf eine frühe, allerdings nicht bauzeitliche Einwölbung des Chores hin.
Probenentnahmen: dendrochronologische Proben (Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon, Réf. LRD09/ R6267PR).
Datierung: bauarchäologisch; historisch.
AAFR, D. Heinzelmann.
Freiburg FR, Kirche St. Johann
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Fribourg
Kanton
FR
Ort
Kirche St. Johann
Koordinaten
E 2578970, N 1183580
Höhe
573 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
475 m2
Datum Beginn
Juni 2009
Datum Ende
31 Juli 2009
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Historisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2010
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Kult/religiös (religiöses Gebäude)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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