L.K 1131, 681 535/224 410. Höhe 416 m. Datum der Untersuchung: Oktober/November 2013. Bibliografie zur Fundstelle: A. Boschetti-Maradi, Archäologie der Stadt Zug, Band 1. Kunstgeschichte und Archäologie im Kanton Zug 6.1, 101-110.143-151. Zug 2012. Geplante Notgrabung (Bauprojekt, Leitungsbau). Grösse der Grabung 70 m². Siedlung.
Im Zusammenhang mit Leitungsbauarbeiten und der Erneuerung einer Stützmauer fanden zwischen den Häusern der seeseitigen Häuserzeile der Unteraltstadt-Gasse und dem Ufer des Zugersees auf der Parzelle 1105 (sowie 1098) archäologische Untersuchungen statt. Dieser Bereich der Zuger Altstadt war 1435 und nach 1592 von Uferabbrüchen betroffen, bei denen mehrere Häuser und eine ganze Gasse im Zugersee versanken. Auch die künstliche Absenkung des Seespiegels 1591-1592 von etwa 415.8 m auf heute 413.5 m veränderte die Topografie des Seeufers. Die Fragestellungen der Forschungen richteten sich daher auf Spuren der Bebauung vor der Katastrophe von 1435 und des Seeabbruchs selbst. In einem Werkleitungsgraben westlich des Hauses Unteraltstadt 22 zeigten sich Lehmschichten, wie sie aus der Stadt Zug für Fussböden in Holzhäusern des 13./14. Jh. belegt sind. Mit der Fussbodenabfolge sind die bislang am weitesten gegen das Seeufer reichenden Siedlungsspuren gefasst. Ein Fragment einer profilierten Ofenkachel, das zwischen den Lehmschichten gefunden wurde, deutet darauf hin, dass hier nach der Mitte des 15. Jh. eine Bebauung bestand. Der nördliche Bereich vor der um 1570 errichteten Sust (Unteraltstadt 20) wurde flächig ausgegraben. Hier kamen Reste baulicher Anlagen aus unterschiedlichen Epochen zum Vorschein. Zu dokumentieren war eine im Fundamentbereich erhaltene Hausmauer aus dem 13./14. Jh., die bereits bei einer früheren Ausgrabung im Innern der Sust ge fasst worden war. Ein bis 2 u 150 cm mächtiges Paket aus grossen Bruchsteinen und hartem Kalkmörtel dürfte den Überrest einer Art Rampe (Leist) von der Sust zum See darstellen. Ein Fäkalschacht an der Ecke zur südlichen Nachbarparzelle stammt aus der Neuzeit. Die Abbruchkante, die möglicherweise vom Ufereinbruch von 1435 stammt, war im südlichsten Gassenabschnitt bei der zu erneuernden Stützmauer auf einer Höhe von 415.3 m auszumachen. Die Terrassierung des Geländes in diesem Bereich erfolgte, wie die Zeitstellung von Rapportkachelfragmenten aus dem Planiermaterial nahelegt, in der Zeit nach 1700.
Datierung: typologisch; historisch. 13.-18. Jh. ADA ZG, A. Bieri.
Zug ZG, Unteraltstadt, Parzelle 1105
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zug
Kanton
ZG
Ort
Unteraltstadt, Parzelle 1105
Koordinaten
E 2681535, N 1224410
Höhe
416 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
70 m2
Datum Beginn
Oktober 2013
Datum Ende
30 November 2013
Datierungsmethoden
Stratigrafisch/typologisch, Historisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2014
Epoche
(Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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