LK 1112, 2704645 / 1232530. Höhe 415 m.
Datum der Grabung: 5.1.-2.3.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 100, 2017, 240 (mit älterer Literatur).
Geplante Rettungsgrabung (Nachuntersuchung).
Größe der Ausgrabung 50 m².
Siedlung.

Die Nachuntersuchung im Zentrum des römischen Vicus ergänzte die 2016 ausgeführten Flächengrabungen. Nach dem Abbruch des Altbaus mussten die bislang nicht zugänglichen Flächenteile vorgängig zum Neubauprojekt untersucht werden. Die Flächen mit archäologischer Erhaltung lagen insbesondere am nördlichen Parzellenabschluss. Hier wurden zusätzliche Strukturen zur 2016 gefassten nördlichsten römischen Bauparzelle aufgedeckt. Die mehrphasige Streifenhausbebauung mit einem frühen Holzbau, welcher später durch einen mehrfach umgebauten Steinbau ersetzt wurde, dürfte ehemals bis zur südlichen Hofmauer des Forums gereicht (Parzellenbreite rund 16 m) und sich gegen Westen bis an die Straße Chur-Zürich erstreckt haben. Während der Holzbauphase teilten sich das mittlere und nördliche Gebäude möglicherweise eine Außenwand über einem Balkengräbchen. In der Steinbauphase dann lag zwischen den beiden Gebäuden eine schmale Traufgasse von rund 75 cm. Losgelöst von diesen Befunden wurde auf einer isolierten Fläche von nur 8 m² eine zusätzliche Binnengliederung zum Steingebäude der mittleren Parzelle gefasst.

Archäologische Funde: Keramik, Glas, Eisen, Buntmetall, Lavez
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mikromorphologie, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. 1.-4. Jh.
KA SG, R. Ackermann