LK 1068, 2621312/1265144. Höhe 274 m. Datum der Grabung: 16.3.-8.9.2016. Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 70, 1987, 221f.; L. Berger Führer durch Augusta Raurica7. Basel 2012; K. Stehelin (bearb. C. Clareboets), Ausgrabungen in Augst 1890-1934. Forschungen in Augst 19, 16. Augst 1994; Stiftung Pro Augusta Raurica, 24, 1959, 4; 39, 1975, 8; JbAK 7, 1987, 263; 9, 1988, 234-238; 10, 1989 , 177; 38, 2017 (im Druck).
Geplante Notgrabung (Sanierung der bestehenden Strasse mit Kanalisation und Werkleitungen). Grösse der Grabung 3040 m².
Siedlung.
Die Neugestaltung der Landstrasse in Kaiseraugst wurde archäolo gisch begleitet. Die umfassenden Leitungserneuerungen lagen vorwiegend im alten Verlauf. Dennoch galt es, die grösstenteils nicht dokumentierten alten Profilaufschlüsse zu beobachten und archäologische Befunde zu lokalisieren und zu dokumentieren. Die Anzahl kleinerer flächiger Aufschlüsse hingegen war gering. Am westlichen Ende des zu sanierenden Teils, bei der Brücke über den Violenbach an der Kantonsgrenze zu Baselland und im Augster Stich, waren die römischen Befunde durch die neuzeitliche Absenkung der neuzeitlichen Landstrasse weitgehend zerstört. Das unterste Niveau auf dem anstehenden Boden bildete hier die Schotterung der neuzeitlichen Industriestrasse zu den ehemaligen Salinen und zur ehemaligen Schiffswerft am Rhein. In der ansteigenden Salinenstrasse wurden im Westprofil des Kanalisationsgrabens Hofmauerreste der Strassenrandbebauung der römischen Glasstrasse gefasst, in Form eines Raums mit Mörtelgussboden. Die Nord-SüdMauer wies Durchbrüche mit insgesamt vier Wasserkanälen Richtung Violenbach auf. In der Böschung zur Flur Auf der Wacht wurde punktuell die Kofferung der römischen Glasstrasse gefasst und in der Flur Schmidmatt die abgewinkelte nördliche Gebäudeabschlussmauer der in einem Schutzbau präsentierten Handwerkshäuser dokumentiert. Östlich der Schmidmatt befanden sich an der nördlichen Straßenrandbebauung der römischen Raetiastrasse die Reste eines massiven Bassins (Nymphäum?). Ab dem Bereich der Einmündung der Mühlegasse in die Landstrasse setzt die Kofferung der römischen Raetiastrasse ein. Der mehrphasige Aufbau ist ab Höhe der Schmidmatt in zahlreichen Aufschlüssen in einer Stärke von rund 70 cm belegt. Die Raetiastrasse verläuft, wie die 2016 ergrabenen Fundpunkte im östlichen Abschnitt vor der Kreuzung zur römischen Castrumstrasse zeigen, weiter südlich als bislang angenommen, in der erodierten Böschung des mäandrierenden Violenbachs. Hier wurde auch die Kante des römischen Strassenabzweigers ins Violenried erfasst. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite der Raetiastrasse war die zu erwartende Strassenrandbebauung nicht vorhanden. Hier kamen jedoch zwei einzelne Mauerzüge und der Ansatz eines Mauergevierts, möglicherweise einer Aedicula, zum Vorschein. Unmittelbar bei der Personenunterführung bei der römischen Castrumstrasse wurden noch Reste des neuzeitlichen Gewerbekanals freigelegt, der zur ehemaligen Zellulosefabrik führte. Eine weitere Sanierungsetappe folgt ab Januar 2017.
Archäologische Funde: Bronze, Eisen, Keramik, Knochen, Mosaiksteinchen; im Römermuseum Augst.
Faunistisches Material: unbestimmt; im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch. Römisch Zeit.
K A A G, L. Grolimund.
Kaiseraugst AG, Landstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kaiseraugst
Kanton
AG
Ort
Landstrasse
Koordinaten
E 2621312, N 1265144
Höhe
274 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
3040 m2
Datum Beginn
16 März 2016
Datum Ende
08 September 2016
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2017
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall (Werkzeug), Keramik, Stein (Werkzeug)
Knochen
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Botanische Funde
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