LK 1068, 621 211/265 038 (östlichster Punkt), 620 851/264 981 (westlichster Punkt). Höhe 264-268 m. Datum der Grabung: 14.2.-28.11.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: L. Berger, Führer durch Augusta Raurica 7. Auflage. Basel 2012; J. Rychener, Ausgrabungen in Augst im Jahre 2014. JbAK 36, 2015 (im Druck).
Geplante Notgrabung (Ersatz Frischwasserleitung). Größe der Grabung 370 m². Siedlung.
Wie die unten aufgeführte Grabung in der Hausmatt gehört die Aushubbegleitung in der Augster Hauptstraße zu den vielen Grabungen an der Peripherie der römischen Stadt auf der linken Seite der Ergolz, mit denen die Ausgrabungsabteilung in den letzten Jahren beschäftigt war. Das Bauvorhaben der Gemeinde wurde dringlich, seit im Jahre 2013 an nicht weniger als fünf Stellen die aus den 1920er-Jahren stammende gusseiserne Wasserleitung gebrochen war. Aus archäologischer Sicht sind Leitungsgrabungen bekanntlich nicht besonders günstig, in diesem Fall waren sie als Sondierungen im Hinblick auf das immer noch hängige Vorhaben der Gesamtsanierung der Straße zu sehen.
Schon bei der Beobachtung der Leitungsbrüche im Jahre 2013 (und schon etliche Male zuvor) war klar geworden, dass weder zwischen Violenbach und Ergolz noch zwischen Ergolzbrücke und SBB-Überführung wirklich mit römerzeitlichen Befunden zu rechnen war. Das Areal der Straße rechts der Ergolz ist großräumig durch ein Gewirr von Leitungen gestört. Lediglich ganz im Osten wurde ein gut erhaltener Abwasserkanal der frühneuzeitlichen Überbauung gefasst. Zwischen Ergolz und Bahnbrücke trat fast durchgehend der anstehende Fels zutage, an vielen Stellen liegt der Straßenbelag unmittelbar darauf. Durch den Leitungsgraben wurden ferner Reste der ehemaligen so genannten Aktienmühle (abgebrochen 1972) angegraben. Westlich der SBB-Brücke rechneten wir mit römischen Zeugnissen (Basiliastraße, Gräber), doch nichts dergleichen war zu beobachten. Zutage kamen auch hier Baureste aus der Neuzeit, darunter ein Kalkbrennofen. Infolge verschiedener Umstände verzögerte sich der Aushub mehrfach, sodass die letzte Etappe erst 2015 verwirklicht wird.
Die Leitungsgrabung stellt in Verbindung mit anderen Befunden, darunter Teilen eines größeren römischen Gebäudes, das eventuell bis in die bisher postulierte Straßenachse hineinreicht, geläufige Ansichten über den Verlauf der Basiliastraße und deren Verbindung mit der Raetiastraße rechts der Ergolz (also mit der so genannten Nordwestunterstadt in Kaiseraugst) auf den Prüfstand. Gab es diese Verbindung wirklich? Gab es in römischer Zeit hier eine Brücke über die Ergolz? Die Fragen seien hier gestellt; in Überlegungen über die Verkehrsorganisation der römischen Stadt sind sie künftig einzubeziehen.
Archäologische Funde: wenig Keramik.
Faunistisches Material: wenige Tierknochen.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit; Frühneuzeit bis Neuzeit. Ausgrabungsabteilung Augusta Raurica, J. Rychener.
Augst BL, Wasserleitung Hauptstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Augst
Kanton
BL
Ort
Wasserleitung Hauptstrasse
Koordinaten
E 2621211, N 1265038
Höhe
264 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
370 m2
Datum Beginn
14 Februar 2014
Datum Ende
28 November 2014
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Römisches Reich, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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