LK 1033, 721 180/281 250. Höhe 460 m. Datum der Untersuchung: März 2012 und 22-29.4.2013. Bibliografie zur Fundstelle: A. Raimann/P. Erni, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Der Bezirk Steckborn. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 98, 27If.296f. Bern 2001. Bauuntersuchung und Sondierung. Größe der untersuchten Fläche 25 m².
In der aktuellen Forschung wird davon ausgegangen, dass zwei Zweige der Herren von Salenstein in Salenstein selbst vertreten waren. Entsprechend wird neben dem heutigen Schloss Salenstein auch die sogenannte Burg Niedersalenstein bei der heutigen Hinderburg als Stammsitz angenommen. Die Bauzeit dieser zweiten Anlage ist aufgrund der historischen Quellen nicht sicher bestimmbar, sie war aber bereits um die Mitte des 14. Jh. in Besitz Rudolfs von Wellenberg, und seit 1378 gehörte sie wechselnden Konstanzer Patrizierfamilien. In einem Zehntbuch von 1599 wird das Burggebäude als 'abgebrochen' geführt. Die Hinderburg liegt auf einer markanten Geländerippe etwa 250 m nordwestlich von Schloss Salenstein. Zur heute privaten Liegenschaft auf dem kleinen Plateau gelangt man über einen Zufahrtsweg von Osten, der über einen teilweise aufgeschütteten Halsgraben führt. Die bestehenden Bauten umfassen einen stattlichen Fachwerkbau ganz im Osten und eine mehrteilige Scheune mit älterem Kernbau entlang der Plateaunordkante. Bereits an der Fassade des Fachwerkbaus ist zu erkennen, dass der untere Teil einen älteren Bestand darstellt, während das obere Geschoss im 16./17. Jh. entstanden sein dürfte. 2012 beprobte Deckenbalken im Keller des Fachwerkbaus ergaben Fälldaten im frühen 15. Jh., der Bau bestand also zumindest in Teilen seit dieser Zeit. Ein auffällig erhöhtes Areal im Süden des Plateaus stand als Standort eines Turmes, möglicherweise sogar mit Resten des Abbruchschutts, zur Diskussion. Zudem war fraglich, ob sich in der steilen Südböschung Reste von Schildmauern erhalten haben. Um die genannten Fragen zu beantworten, wurden 2013 fünf Sondierschnitte auf dem Plateau und in der Böschung angelegt. Auf dem Plateau ließen sich aber keine Baubefunde feststellen und sichtbare Steinsetzungen in der Böschung wurden als neuzeitliche Stützmauer identifiziert. Die Aufschüttung des Halsgrabens erfolgte nach Ausweis des Bauschutts in der Mitte 20. Jh.
Archäologische Funde: Grün glasierte Ofenkachel, moderner Bauschutt. Probenentnahmen: Bohrkerne zur Dendrodatierung. Datierung: historisch. sicher ab 12. Jh. - dendrochronologisch. nach 1399; 1422 ±10; nach 1777 (Scheune). Amt für Archäologie TG.
Salenstein TG, Hinderburg
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Salenstein
Kanton
TG
Ort
Hinderburg
Koordinaten
E 2721180, N 1281250
Höhe
460 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
25 m2
Datum Beginn
01 März 2012
Datum Ende
29 April 2013
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Historisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2014
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
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Art der Untersuchung
Bauuntersuchung
Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), keine Funde
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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