LK 1129650 620/224 790. Höhe 499 m.
Datum der Grabung: 1998, periodisch seit 1992.
Alte Fundstelle. Aus der Umgebung seit Beginn dieses Jahrhunderts verschiedentlich römerzeitliche Fundmeldungen.
Geplante Notgrabung (Bauprojekte: Rathausneubau in Volksabstimmung verworfen sowie privates Projekt im Areal Chrüzliegg). Grösse der Grabung ca. 2500 m².
Siedlung.
Seit Jahren wird ein römischer Vicus mit Standort Sursee postuliert. Die bis jetzt vorliegenden wenigen Befunde und Funde genügten aber niemals als Beweis. Erst die in verschiedenen Etappen (Sondierungen 1992, Flächengrabungen 1994, 1996, 1997 und 1998) durchgeführten Grabungen haben es nun ermöglicht, eine grössere und zusammenhängende Fläche zu untersuchen.
Die römischen Reste lagen alle sehr flachgründig im Boden (zwischen 10 und 40 cm unter der heutigen Oberfläche) und waren deshalb bereits sehr stark von der Landbearbeitung der jüngeren Epochen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Reste eines Bodenhorizonts - einer Schicht, die in römischer Zeit begangen war - waren nur noch an einer Stelle erhalten: Ein kleiner Bereich eines Mörtelbodens von etwa 1 m² Größe, der in eine darunterliegende verfüllte Grube abgesunken war, blieb unzerstört. Der Rest der heute noch feststellbaren archäologischen Befunde liegt unter den römischen Gehniveaus. Sie erlauben jedoch Rückschlüsse auf eine römische Bebauung.
Bei den Ausgrabungen fanden sich Schwellbalkengräben sowie Überreste von in die Erde gerammten Pfosten und verschiedene Gruben, die es ermöglichen, ein Bild römischer Architektur zu zeichnen. Thesen zur Ausrichtung der Häuser, der Gliederung des Raumes oder der Flächennutzung ergeben sich aus der Interpretation der erwähnten Architekturelemente.
Die Häuser scheinen auf eine Straße hin ausgerichtet, deren Verlauf etwa der heutigen Bahnhofstrasse entspricht. Leider sind die meisten Hinweise auf die Straßenfronten der Gebäude im Laufe der Zeit zerstört worden. Es fanden sich nur mehr Balkengräben zu den rückwärtigen, den Hinterhöfen zugewandten Hauswänden. Es fällt auf, dass die sonst für die römische Zeit üblichen gemauerten Fundamente fehlen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass es sich bei den ergrabenen Resten um einen Handwerks- oder Lagerbereich der Siedlung handelt. Die zahlreich festgestellten, jeweils in den Hinterhofbereichen gelegenen Gruben, Brandplätze und der als Ganzes geborgene Dörrofen unterstützen eine solche Deutung.
Faunistisches Material: diverse Tierknochen, nicht untersucht.
Datierung: archäologisch.
K A L U.
Sursee, Käppelimatt/Chrüzliegg
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Sursee
Kanton
LU
Ort
Käppelimatt/Chrüzliegg
Koordinaten
E 2650984, N 1224720
Höhe
499 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Nein
Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
2500 m2
Datum Beginn
1998
Datum Ende
1998
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
1999
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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