LK 1031, 2690000/1287300. Höhe 515 m. Datum der Grabung: 23.1.2018. Neue Fundstelle.
Zufallsfund mit Sondierung.
Werkplatz.

Der Wintersturm Burglind von Anfang 2018 und ein aufmerksamer Jogger bescherten dem Kanton Schaffhausen eine neue paläolithische Fundstelle. Der Kantonsarchäologie wurde der Fund von zahlreichen Silices gemeldet, die zwischen den Wurzeln eines umgeworfenen Baumes liegen würden (Abb. 1). Die Besichtigung vor Ort, auf einer bewaldeten Hochfläche in der Nähe Schaffhausens, ergab, dass es sich um Artefakte handelt. Der Bereich um den Baum wurde daraufhin gereinigt und der Bodenaufbau mit zwei kleinen Sondagen untersucht und dokumentiert. Die Silexartefakte liegen in zwei durch einen Steinhorizont getrennten Schichten. Die obere ist nur durch die Mullschicht überdeckt, während die untere bis in 60 cm Tiefe reicht. Durch das systematische Absuchen der weiteren Umgebung wurde eine Fundstreuung auf einer Fläche von rund 3000 m² festgestellt. Aus zahlreichen weiteren, bereits ausgewitterten Wurzelstöcken wurde eine grössere Menge an Silices aufgesammelt. Der gesamte Fundkomplex enthält nur wenige retuschierte Artefakte, darunter einen Stichel und drei Rückenmesser. Beim Grossteil handelt es sich jedoch um Abschläge, wenige Nuklei, einige Halbfabrikate und sehr viele Schlagabfälle. Anhand des Materials wird die neue Fundstelle als jungpaläolithischer Silexschlagplatz gedeutet. Neben lokalem Silex, der in der näheren Umgebung ansteht, liegen auch einige Varietäten fremder Herkunft vor. Bislang erfolgten keine weiteren Untersuchungen dieser ersten eindeutigen paläolithischen Freilandfundstelle des Kantons. Sie ist jedoch neu als archäologische Schutzzone ausgewiesen und wird vom Forst nur noch schonend bewirtschaftet.

Archäologische Funde: Silices, Steine.
Datierung: archäologisch. Jungpaläolithikum.
KA SH, K. Schäppi.