LK 1068, 2621 618/1 265 587. Höhe 269 m. Datum der Grabung: 1.9.-18.12.2020. Bibliografie zur Fundstelle: JbAK 4, 1984, 52f.; 8, 1988, 40-43; 19, 1998, 58-60; 40, 2019, 71-90; 41, 2020, 71-90; 42, 2021 (in Vorbereitung); JbAS 102, 2019, 186f.; 103, 2020, 115f. Geplante Notgrabung (Neubauprojekt). Größe der Grabung ca. 360 m². Siedlung.
Die Grabungsfläche befindet sich unmittelbar außerhalb des Castrum Rauracense, südöstlich des Osttores. Aufgrund eines Neubauprojektes wurde hier eine flächige Ausgrabung nötig. Durch die beiden Grabungen auf der südlichen Nachbarparzelle (Bolingerhaus 2018.008 und 2019.003) war der zu erwartende Befund, die zweiphasige Wehrgrabenanlage, bekannt. Entsprechend konnten nun die Fortsetzungen der beiden Gräben gefasst werden. Der ältere Graben dürfte im Rahmen des Kastellbaus um 290-300 n. Chr. als Spitzgraben von mind. 10 m Breite und ca. 2.5 m Tiefe in den anstehenden Rheinschotter eingetieft worden sein. Im Zuge dessen wurde ein vorkastellzeitlicher Sodbrunnen der Grabenböschung entsprechend schräg gekappt. Es konnte wiederum eine Böschungsstabilisierung aus größeren Geröllen festgestellt werden. Gegen das nördlich liegende Osttor hin scheint sich der Graben zu verengen. Die stark phosphathaltigen Grabenverfüllungen ließen sich kaum voneinander unterscheiden. Sie beinhalteten große Mengen an Tierknochen und etwas Keramik sowie einige wahrscheinlich spätrömische Münzen und etwas Militaria. Ein «cleaning slot» weist auf Unterhaltsarbeiten im bereits teilweise verfüllten Graben hin. Der jüngere Sohlgraben weist eine Breite von ca. 3 m und eine Tiefe von ca. 1.5 m auf. Er verläuft parallel zum älteren Graben und schneidet diesen an dessen Westseite. Auf der kastellseitigen Berme wurden zwei parallel zum Graben verlaufende Rinnen dokumentiert. Eine davon wurde schon auf der südlichen Parzelle festgestellt und dürfte als Hinterbau einer (hölzernen?) Konstruktion zur Böschungssicherung anzusprechen sein. Die Grabenverfüllungen des jüngeren Grabens unterscheiden sich optisch ebenfalls kaum. Es konnten jedoch mindestens drei «cleaning slots» dokumentiert werden, welche im Zuge des Unterhalts des Grabens angelegt wurden. Das Fundspektrum der Grabenverfüllung ist spärlich (etwas Knochen, Ziegel, Keramik); die wenigen Keramikfunde weisen auf eine frühmittelalterliche Nutzung bzw. Verfüllung des Grabens hin. In der südlichen Grabungsfläche wurde die Fortsetzung des sogenannten Grabenwegs freigelegt, welcher über den verfüllten älteren Graben zog. Dieser Weg wurde schon an der Süd- und Südostseite des Kastells dokumentiert. Es ist daher anzunehmen, dass er um das Kastell führte. Östlich des Grabenwegs wurde ein ca. 2 m breiter und rund 30-40 cm tiefer Graben festgestellt, welcher gegen Süden in einem Grabenkopf auslief. In der Grabenverfüllung fanden sich römische Gebrauchskeramik, TS- und tegulae-Fragmente. Entlang der Ostseite dieses Grabens wurde eine Pfostenlochreihe von zehn Pfosten dokumentiert. Aufgrund der identischen Ausrichtung von Grabenweg, «Straßengraben» und Pfostenreihe wird von einer Gleichzeitigkeit der Befunde ausgegangen. Ob diese jedoch auch gleichzeitig mit dem jüngeren Graben datieren, ist noch unklar. Spätestens in der frühen Neuzeit war der Grabenweg von einer ‘Dark Earth’-Planierung überdeckt, aus welcher einige Münzen (u. a. eine mailändische Prägung) geborgen wurden.
Archäologische Funde: Keramik, Eisen, Buntmetall, Münzen, Tierknochen; im Römermuseum Augst. Faunistisches Material: unbestimmt; im Römermuseum Augst. Probenentnahmen: Mikromorphologie. Datierung: archäologisch. Spätantike; Frühmittelalter. KA AG, A. Signer.
Kaiseraugst AG, Sonne
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kaiseraugst
Kanton
AG
Ort
Sonne
Koordinaten
E 2621618, N 1265587
Höhe
269 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
360 m2
Datum Beginn
01 September 2020
Datum Ende
18 Dezember 2020
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2021
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
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Botanische Funde
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