LK 1071, 686 360/256 365. Höhe 437 m.
Datum der Grabung: April-Juli 1990.
Bibliographie zur Fundstelle: MAGZ 15, 3, 1864, 99.
Geplante Notgrabung (Neubau Kirchgemeindezentrum).
Grösse der Grabung ca. 1000 m².
Siedlung.
Vicus aus der frühen Kaiserzeit: In den gewachsenen Schotter eingetieft befanden sich auf dem ganzen untersuchten Areal Gruben und Pfostenlöcher, die aufgrund der Kleinfunde zu einer Überbauung aus dem 1. bis evtl. 3. Jh. gehören. Eindeutig in diese Phase gehört ein verfüllter Sodbrunnen, der unter der Torfundierung zum Kastell zum Vorschein kam. Aus bautechnischen Gründen konnte sein Inhalt noch nicht geborgen werden.
Spätrömisches Kastell: Vom spätrömischen Kastell sind nur das eine, grössere, bei der Sondierung entdeckte und drei kleinere, z.T. bis in die Neuzeit verbaute Mauerfragmente erhalten geblieben. Der Grundriss des Kastells zeichnete sich dort, wo keine Mauer mehr erhalten war, als sehr regelmässig aneinandergereihte Doppelfelder von Pfostenlöchern ab. Der Eingangsbereich war daran zu erkennen, dass beidseitig die Pfählung verbreitert war: aussen um zwei, innen um eine Felderreihe. Zudem standen die Pfosten im weniger stark belasteten Bereich unter dem Torbogen weniger dicht.
Beim z.T. rekonstruierten Kastell handelt es sich um eine annähernd quadratische Festung mit runden Türmen in den vier Ecken. Dass es sich um Rundtürme handelte, konnte aufgrund der Pfostenstellungen und der an einigen Stellen erhaltenen Mauergruben eindeutig festgestellt werden. Mit Sicherheit gehört der etwa im Zentrum des Mauergevierts liegende Sodbrunnen zum Kastell. Etwas über 40 Fundmünzen ergeben eine Reihe vom 1. bis ins 4. Jh., mit einer deutlichen Konzentration um und nach der Mitte des 4. Jh.
Ob der Töpferofen, dessen Überreste direkt ausserhalb des Kastells freigelegt wurden, vicuszeitlich ist oder zum Kastell gehört, kann zur Zeit noch nicht gesagt werden. Form und Reste der Lochtenne lassen jedenfalls einen ersten Vergleich mit dem Töpferofen von Seeb zu.
Mittelalterlicher Wohnturm: Der quadratische, mittelalterliche Turm mit einer äusseren Seitenlänge von rund 10 m ist nur in den Fundamenten erhalten geblieben. Alle zugehörigen Schichten fehlen, eine sichere Datierung kann nicht vorgenommen werden. Eine annähernde Datierung wird möglicherweise nach der Bearbeitung aller Kleinfunde möglich sein. Ausserhalb des Turmes konnte ein mittelalterlicher Sodbrunnen gefasst werden.
Anthropologisches Material: 1 Skelett, Mittelalter oder Neuzeit (nicht Friedhof).
Faunistisches Material: vorhanden.
Probenentnahmen: C14-Proben (in Bearbeitung).
Datierung: archäologisch.
Kantonsarchäologie Zürich, A. Zürcher.
Kloten ZH, Südwestlich der Kirche
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kloten
Kanton
ZH
Ort
Südwestlich der Kirche
Koordinaten
E 2686360, N 1256365
Höhe
437 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
¹⁴C
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m²)
1000 m2
Datum Beginn
April 1990
Datum Ende
Juli 1990
Datierungsmethoden
¹⁴C
Publikationsjahr
1991
Epoche
Römische Epoche, Mittelalter (Frühmittelalter)
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
--
Knochen
menschliche Skelette
Botanische Funde
--
×
