LK 1032, 698 333/282 924. Höhe 404 m.
Datum der Sondierung/Bauuntersuchung: 27.11.-13.12.2006; 10.10.2007.
Bibliographie zur Fundstelle: A. Raimann, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. 5, Bezirk Diessenhofen, 52 (zum Mauerverlauf). 137-139 (Beschreibung der Gasse). Basel 1992; A. Baeriswyl/M. Junkes, Der Unterhof in Diessenhofen. Archäologie im Thurgau 3,70-73.107.148. Frauenfeld 1995.
Gebäudeuntersuchung und Sondierung.
Siedlung.
Das Haus Kirchgasse 9 befindet sich zwischen der Stadtburg Unterhof und dem ehemaligen Mohrtor, 3 m von der Stadtmauer entfernt. Der Gebäudekomplex gliedert sich in einen ehemaligen Wohnteil und zwei Schopfanbauten. Einzelproben aus dem Erdgeschoss zeigen, dass hier noch mittelalterliche Reste vorhanden sind.
1745 erfolgte ein fast vollständiger Neubau. Das Gebäude wurde um ein Geschoss erhöht und die Fenster in der Südfassade des nördlichen Nachbarn vermauert. Das Haus erhielt ein sehr hohes Erdgeschoss. Vermutlich wurde der Raum für eine gewerbliche Nutzung geplant. Die Fenstergliederung der Westfassade wurde über alle drei Geschosse aneinander angepasst. Im ersten Geschoss wurde eine Stube eingebaut. Das Haus erhielt im ersten und zweiten Obergeschoss neue Böden und eine grosszügige Befensterung wie ein Wohnhaus. Die Wände blieben aber unverputzt, und man erkennt ausser der Stube in den Obergeschossen keine weiteren Raumeinteilungen. Man hat den Eindruck, als wäre das Haus nie fertig gebaut worden. Der Rohbau ist bis unter das Dach fertig gestellt, aber es erfolgte nie ein Endausbau. Es kann deshalb sein, dass man - wie für das Erdgeschoss - für das zweite Obergeschoss ursprünglich eine gewerbliche Nutzung plante.
Ein weiterer wichtiger Umbau erfolgte mit der vollständigen Umnutzung des Gebäudes zu einem Kuhstall mit Tenn und einem reinen Lagerraum. Es wurde ein niedriger Kuhstall mit eigener Decke eingebaut, und ausser der Stube wurden die Böden im ersten Stock entfernt. Man ersetzte im neuen Tenn die fixen Böden durch ein verschiebbares Balkenlager für einen Heuboden.
Direkt unter dem heutigen Fussboden fanden wir im Ökonomiegebäude die Reste einer Mauer, die 3 m nördlich der heutigen Stadtmauer verläuft. Sie ist sicher mittelalterlich, hatte eine Breite von 3 Fuss (90 cm) und zeigte sehr starke Hitzespuren auf der Ostseite. Sie liegt in einer Linie mit der Westwand unseres grossen Gebäudeteiles. Östlich der Mauer fanden wir im Boden sehr viel Brandschutt, der verziegelten Lehm, hitzegerötete Steine und viel Holzkohle enthielt. Es fanden sich auch einige kleine Scherben von Napfkacheln im Brandschutt.
Datierung: archäologisch. Bodenfunde Mittelalter. - Dendrochronologisch. Grosser Gebäudeteil 1745
Amt für Archäologie TG.
Diessenbofen TG, Kirchgasse 9, sog. Flumscheuer
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Diessenhofen
Kanton
TG
Ort
Kirchgasse 9, sog. Flumscheuer
Koordinaten
E 2698333, N 1282924
Höhe
404 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
110 m2
Datum Beginn
27 November 2006
Datum Ende
13 Dezember 2006
Datierungsmethoden
14C, Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2008
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (einzelnes Bauwerk)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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