LK 1070, 2665 929/1 259 215. Höhe 357 m. Datum der Grabung: 7.2.-25.5.2023 (mit Unterbrüchen). Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 105, 2022, 288. Ausgrabung. Grösse der Grabung 40 m². Siedlung.

Im Rahmen der Gesamtsanierung des historischen Gasthofes «Hörnli» im Badener Bäderquartier (vgl. JbAS 105, 2022, 105) wurde 2023 das Untergeschoss um rund 40 m² vergrössert. Die teilweise mittels Saugbagger freigelegte Kubatur wurde in NWSO-Richtung von zwei römischen Mauerzügen durchquert. Sie verlaufen in dieser Orientierung folglich quer zum leicht nach Nordosten abfallenden Hang. Aufgrund der Bauweise und der stratigraphischen Verhältnisse ist davon auszugehen, dass es sich dabei um Hangstützmauern handelt. Mehrere Pfostennegative weisen auf ältere Konstruktionen in Leichtbauweise hin.
Hervorzuheben sind zwei Mörtelmischplätze, welche teilweise über die Häupter der abgebrochenen Mauern reichen. Offenkundig wurden hier, rund 20 m südwestlich des «Kurplatzes» Bauplätze hergerichtet, in deren Kontext Baumaterialien für Steinbauten bereitgestellt wurden. Wie bereits die Ausgrabungen im Bereich der «Dépendence Ochsen» (JbAS 93, 2010, 239-240) wie auch innerhalb der Hörnligasse vermuten liessen, setzte hier im leicht gegen Süden ansteigenden Hangbereich eine Wohn- und Gewerbebebauung an, die sich in der frühen und mittleren Kaiserzeit beidseits der Verbindungsstrasse zwischen Thermalbezirk und Oberstadt (vicus Haselfeld) gruppierte.

Archäologische Funde: Gefäss- und Baukeramik, Buntmetall, Eisen, Glas. Faunistisches Material: Tierknochen. Datierung: archäologisch. Frühe und mittlere Kaiserzeit. KAAG, M. Flück und M. Maciejczak.