LK 1131, 687 230/225 920. Höhe 804 m.
Datum der Untersuchung: 6.5.-14.9.2004
Bibliografie zur Fundstelle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Neue Ausgabe. Bd. 1, Das ehemalige äussere Amt, 158. Basel 1999.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau). Fläche des Hauses etwa 100 m².
Siedlung.

Der Blockbau im Dorfkern von Menzingen zeigte Merkmale, die an hochmittelalterlichen Schwyzer Bauten zu beobachten sind, nämlich fassadensichtige Bodenbohlen im zweiten Obergeschoss und nur drei Vorstösse der Blockwände an den Fassaden. Der Bautyp entspricht dem zweiraumtiefen Wohnhaus ohne Quergang: Im ersten Wohngeschoss zwei gassen- bzw. giebelseitige Stuben mit Verbindungstüre und je einer Türe in den quer liegenden Hausgang mit offener Küche in der Nordostecke. Gewisse Beobachtungen (z.B. Abbundzeichen) wiesen auf die Verwendung älterer Bauteile hin. Diese Hölzer sind dendrochronologisch nach 1497 datiert - es handelte sich also um ein überraschend junges Haus. Der Blockbau selbst wurde in seiner bestehenden Form erst nach 1524 (Dendrodaten) aufgerichtet. Damals wurden die beiden gassenseitigen Stuben auf einem hellen Kalkgrund bunt ausgemalt, unter anderem mit einem Pilger mit Datum 1535. Da der Kalkgrund der Malerei auf den Abbundzeichen lag, lässt sich das Aufrichten des Hauses ausserordentlich gut datieren: zwischen 1524 und 1535. Von besonderer Bedeutung war die Beobachtung, dass die Fassaden bemalt waren, und zwar mit einer grossflächigen, sorgfältig gestalteten Steinquader-Imitation. Neben dem Haupteingang unter der Laube war eine Fläche mit der Darstellung des Kruzifixus ausgespart.

Probeentnahmen: Dendroproben.
Datierung: dendrochronologisch, inschriftlich. Um 1500 bzw. vor 1535
KA Zug, A. Boschetti-Maradi und H. Remy.