LK 1071, 2675 240/1254669. Höhe 446 m
Datum der Grabung: 4.1.-27.5.2016.
Bibliografie zur Fundstelle: B. Horisberger, Der Gutshof in Buchs und die römische Besiedlung im Furttal. Monogr. KA Zürich 37, 282-286. Zürich/Egg 2004; JbAS 91, 2008, 196 f.
Geplante Notgrabung (Neubau Mehrfamilienhaus). Grösse der Grabung 740 m². Siedlung.
Seit 1999 ist etwas ausserhalb der römischen Gutshofanlage von Dällikon eine 16 m lange Mauer mit zentralem Durchgang bekannt, die als Teil eines grösseren Gebäudes interpretiert wurde. Im Innern des postulierten Baus fanden sich damals unter dem Gebäudeschutt zahlreiche Keramikgefässe. Das auffallend häufige Auftreten von kugeligen Gefässen und die Fragmente von mindestens vier Räucherkelchen sowie die Abmessungen der Mauer führten zur Deutung als gallorömischer Vierecktempel.
Bei den 2016 notwendig gewordenen Ausgrabungen wurde das vermeintliche Innere dieses Baus untersucht. Entgegen den Vermutungen kam aber nicht die Fortsetzung des einen Gebäudes nach Norden zum Vorschein, sondern drei freistehende Bauten. Dabei flankieren zwei jeweils 2.6 × 2.6 m messende Gebäude einen zentralen, etwa doppelt so grossen Bau. Alle drei sind mindestens zweiphasig. Das mittlere (Abb. 27) misst in seiner ersten Phase etwa 3.6 × 3.8 m. Der offensichtlich weniger sorgfältig gebaute Nachfolgebau ist mit 5.2 × 5.6 m deutlich grösser. Auffallend ist, dass die zum ersten Bau gehörende Abbruchschicht bis an die Mauern des Nachfolgers heranreicht, was darauf schliessen lässt, dass der ältere Bau erst abgebrochen wurde, nachdem der jüngere bereits stand.
Beim älteren Gebäude wie bei den beiden seitlich angeordneten Bauten liegt der Boden auf der gleichen Höhe wie das Aussenniveau. Wohl im Zuge des Neubaus des mittleren Gebäudes wurde bei allen dreien der Boden um 30-40 cm erhöht.
Die drei Mauergevierte sind fraglos als Tempel zu deuten. Dafür sprechen neben der Bauform auch die Funde: Neben weiteren Vertretern der bereits 1999 geborgenen, charakteristischen kugeligen Gefässe wurden im Innern und im direkten Umfeld der Gebäude zahlreichen Münzen gefunden. Vor allem in den beiderseitlichen Gebäuden lagen relativ viele Glasfragmente aus der ersten Nutzungsphase; bisher sind mindestens elf Glasgefässe nachgewiesen.
Im Norden der Parzelle wurde ausserdem die Fortsetzung des bereits 2007 in der Nachbarparzelle untersuchten, wohl prähistorischen Grabens gefasst. Die nachgewiesene Länge der in etwa hangparallelen Struktur beträgt nun insgesamt ca. 43 m. Während in der östlich anschliessenden Parzelle mehrere frühmittelalterliche Grubenhäuser festgestellt worden waren, kamen bei den Ausgrabungen von 2016 nur vereinzelte Funde aus dieser Zeit zum Vorschein.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Münzen, Metall, Glas.
Faunistisches Material: Tierknochen, noch nicht ausgewertet.
Probenentnahmen: Mörtelproben, C14-Proben.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; 1.-3. Jh.; Frühmittelalter. KA ZH, D. Käch.
Dällikon ZH, Meierhofstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Dällikon
Kanton
ZH
Ort
Meierhofstrasse
Koordinaten
E 2675240, N 1254669
Höhe
446 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
740 m2
Datum Beginn
04 Januar 2016
Datum Ende
27 Mai 2016
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2017
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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