LK 1070, 658 195/256795, Kanalsohle 376.40 m (Beginn der Wasserleitung im Neuquartier Hausen; 658770/258805, Kanalsohle 367.95 m (Wasserkammer Wagnerhof).
Datum der Untersuchungen: Januar-Dezember 2012 (mit Unterbrechungen).
Bibliografie zur Fundstelle: J. Trumm, JbAS 95, 2012, 197; F. B. Maier-Osterwalder, Die wasserführende römische Wasserleitung von Hausen nach Vindonissa. AS 17, 1994, 140-152.
Wasserleitung.
Bei der Kantonsarchäologie Aargau läuft seit 2010 das vom Kanton finanzierte Projekt «Wasserleitung von Vindonissa: Bestandesaufnahme und Schutz». Dazu wurden in einem ersten, grundlegenden Schritt die ab dem Jahr 1884 einsetzenden Dokumentationen zu diesem antiken Bauwerk gesammelt und in der archäologischen Datenbank ARIS erfasst. Parallel dazu wurde ein CAD-gestützter Gesamtplan samt Längenprofil erstellt. 2012 wurden letzte Unsicherheiten bezüglich des exakten Leitungsverlaufs auf Windischer Gemeindegebiet geklärt. Hierzu wurden im Bereich zwischen der Anhöhe der Oberburg (hier eine Wasserkammer am Wagnerhof, das mutmaßliche römische castellum divisorium) und dem Kontrollschacht 8 an mehreren Stellen Sondagen abgetieft. Die vermutlich frühneuzeitlichen Schächte B, 1, 5, 6 und 7 wurden dabei geöffnet und saniert (Abb. 36). Als Ergebnis kann der gesamte Verlauf der alten Wasserleitung nunmehr lage- und höhenmäßig mit einer Genauigkeit von ca. 25 cm rekonstruiert werden. Ausgehend von den genannten Schächten wurde zusammen mit einer Kanalreinigungsfirma die dringend nötige Reinigung und Spülung des Wasserleitungskanals durchgeführt. Einige Stellen waren stark verwurzelt, versintert oder verschlammt, so dass es bereits zu Rückstaus und Wasseraustritten kam. Nach aufwändiger, letztlich aber erfolgreicher Reinigung mittels Spezialgerät war eine 1100 m lange Strecke der Wasserleitung für den Kameraroboter zugänglich und wurde verfilmt. Bei diesen Aufnahmen entdeckte man zwei bislang unbekannte, auf die Wasserleitung gesetzte Schächte ohne Absetzbecken. Nach Durchführung der Reinigungsarbeiten zeigten digitale Wassermessungen zwischen Juli und Dezember 2012, dass in der Leitung je nach Witterung nunmehr zwischen 25000 und 90000 Liter Wasser pro Tag fließen. Als weitere Schutzmaßnahmen wurden Bäume auf oder unmittelbar neben der alten Wasserleitung gefällt, neuzeitliche Rohrquerungen beseitigt und eine Sickeranlage so angelegt, dass sie mit ihrem Restwasser auch das antike Bauwerk speist. Ferner ist nach jahrzehntelangen Bemühungen nun endlich der juristische Schutz des eindrücklichen Bauwerks in greifbare Nähe gerückt.
Datierung: archäologisch. 1 Jh. (?); Spätmittelalter; Frühe Neuzeit.
KA AG, J. Trumm.
Windisch AG, Wasserleitung von Vindonissa
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Windisch
Kanton
AG
Ort
Wasserleitung von Vindonissa
Koordinaten
E 2658195, N 1256795
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
--
Datum Beginn
01 Januar 2012
Datum Ende
31 Dezember 2012
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2013
Epoche
Römisches Reich, Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Infrastruktur (Wasserversorgung)
Art der Untersuchung
--
Archäologische Funde
--
Knochen
--
Botanische Funde
--
×