LK 1069, unweit 2644730/1259555. Höhe 517.5 m. Datum der Grabung: 10.9.-5.11.2015.
Neue Fundstelle. Zufallsfund (Münzhort) und Grabung im näheren Umfeld. Größe der Grabung 6 m². Einzelfund. Im Sommer 2015 entdeckte der Grundeigentümer einige römische Münzen in seiner Kirschbaumplantage. Nachdem er diese der Kantonsarchäologie übergeben hatte, wurde eine Begehung mit dem Metalldetektor organisiert. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um einen Hort römischer Münzen handelt, was eine Grabung auslöste (Abb. 30). Der Zassehaldehof liegt auf dem Kornberg bei Ueken, etwa 300 m nordwestlich der aktenkundigen Fundstelle Baumgartenhof. Hier waren römische Ziegel entdeckt worden. Deren Verbleib ist aber unklar. Im gleichen Gebiet ist auf Luftbildern ein rechteckiges Gebäude auszumachen. Ein erneutes Begehen des Areals im Herbst 2015 erbrachte keine römischen Objekte. Die Bewertung der Fundstelle muss offen bleiben, da die Faktenlage zu dürftig ist. Einzig eine Sondierung könnte neue und gesicherte Erkenntnisse liefern. In der näheren Umgebung sind deshalb keine Siedlungsreste bekannt, welche zum Verständnis des Münzhortes beitragen könnten. Wie die Kulturlandschaft im 3. Jh. auf dem Kornberg ausgesehen hat, bleibt vorderhand unbekannt. Es ist aber gut vorstellbar, dass damals wie heute Landwirtschaft betrieben wurde und die vor allem für den Getreideanbau günstige Lage genutzt wurde. In der etwas weiteren Umgebung ist der nördlich gelegene Vicus von Frick als Zentralort zu nennen. Im östlichen Tal führte eine römische Verbindung über Ueken, Herznach, Staffeleggpass an die Aare. Auch der Westteil des Tals mit Gipf-Oberfrick, Wittnau und Wölflinswil war römisches Siedlungsgebiet. Der Münzschatz von Ueken wurde durch das maschinelle Ausheben einer Drainageleitung in den 1970er-Jahren umgelagert. Offenbar wurde dies damals aber nicht bemerkt. Der Hort gelangte zurück in die Grabenverfüllung und wurde einplaniert. Ein Klumpen von ca. 1600 Münzen lag trotz Umlagerung kompakt im Boden. Ein südsüdwestlich angrenzender Bereich von 2–3 m² wurde in Abstichen ausgegraben. Hierbei wurden weitere 2500 Münzen geborgen, die verstreut in der verdichteten Verfüllung des Sickergrabens lagen. Außerdem kamen Fragmente von mindestens zwei Keramikgefäßen zum Vorschein, Reste eines Kruges und ein verrolltes Fragment einer Reibschüssel. Keramikanhaftungen an einigen Geldstücken lassen vermuten, dass ein Teil im Krug deponiert gewesen war. Das gesamte Erdreich wurde, wie erwähnt, durch den Bau der Drainageleitung umgelagert. Daher sind Aussagen zum ursprünglichen Kontext nur in beschränktem Maße möglich. Selbst die ursprüngliche Lage des Münzschatzes ist nicht mehr exakt zu bestimmen. Es ist aber davon auszugehen, dass der Hort in einem Umkreis von ca. 5 m vom Auffindungsort deponiert wurde. Der historische Kontext sowie die Gründe für das Verbergen werden wegen des gestörten Befundzusammenhangs hauptsächlich über die numismatische Untersuchung zu erschließen sein.
Archäologische Funde: Münzen, Keramik. Datierung: numismatisch. 274-294 n. Chr. KA AG, B. Wigger.
Ueken AG, Zassehaldehof
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Herznach-Ueken (Ehemalige Gemeinde: Ueken)
Kanton
AG
Ort
Zassehaldehof
Koordinaten
E 2644730, N 1259555
Höhe
518 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
6 m2
Datum Beginn
10 September 2015
Datum Ende
05 November 2015
Datierungsmethoden
Numismatisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2016
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Bestattung (Grab), Hort, Einzelfund
Art der Untersuchung
Zufallsfund
Archäologische Funde
Metall (Münze(n)/Medaillen), Keramik
Knochen
--
Botanische Funde
--
×