Präzise Koordinaten sind der KA SG bekannt. Datum der Grabung: Sommer/Herbst 2007, sporadisch. Bibliographie zur Fundstelle: JbSGU 25, 1933, 119f.; Jahresbericht des St. Gallischen Historischen Museums 29, 1931/33 (1934), 11-30, bes. 20f.; 30/31, 1934/35 (1936), 2-4. Forschungsgrabung. Größe der Grabung ca. 35 m². Depot.
Der 1933 beim Wegbau aufgefundene Hort mit ca. 850 römischen Münzen (Abb. 27) wird zurzeit am Münzkabinett Winterthur im Rahmen eines Lotteriefondsprojektes der KA SG wissenschaftlich bearbeitet. Die nur ungenau lokalisierte Fundstelle ließ sich im Zusammenhang mit dem Lotteriefondsprojekt «Archäologische Fundstellen im Sarganserland» 2005 durch Befragung von Gewährspersonen einengen. Die Wiederentdeckung des präzisen Fundorts im Frühjahr 2007 ermöglichte dessen erstmalige wissenschaftliche Untersuchung. Zu unserer Überraschung erwies sich die Fundstelle als unberührt, abgesehen von der Beschädigung von 1933. Damals fand nur das Bronzegefäß mit den Münzen Beachtung. Die Bedeutung der Beifunde wurde nicht erkannt und der zugehörige Befund blieb im Dunkeln. Nun zeigte sich, dass der Münzhort Bestandteil eines wohl regelmäßig aufgesuchten Metalldepots war. Dieses war in einer trockenen aus unbearbeiteten Steinen gesetzten Konstruktion, ähnlich einer Steinkiste, verborgen und mit grob geschichteten großen Steinen überdeckt worden (Abb. 26). Die Reste belegen mindestens zwei Bau- und mehrere Benutzungsphasen. In den Ritzen der weitgehend ausgeräumten Steinkonstruktion fanden sich weitere ca. 140 römische Metallobjekte: Nägel, Bronze- und Eisenbeschläge, Schlüssel, Fibeln, ein Löffel, Gürtelbestandteile, Bohrer, Messer- und Sichelklingen, abgenutzte oder hitzeversehrte Münzen, Kettenglieder, ein verzierter Knopf, ein Spaltkeil, ein Steigeisen und einige Stücke von Roheisen. Die Objekte sind fast ausnahmslos beschädigt. Selbst der 1933 geborgene Münztopf besteht aus einem gefalteten Schrottblech (Abb. 27). Einzig die im Topf gesammelten Münzen boten einen rasch verfügbaren Gegenwert in damaliger Währung. Die Forschung ist bislang davon ausgegangen, dass der Münzschatz Ende der 270er Jahre unweit des Kunkelspasses in einem unbesiedelten Bergtal versteckt worden sei, auf der Flucht vor einfallenden Alamannen. Im Gegensatz dazu lassen die neuen Erkenntnisse eine Nutzung der Siedlungskammer im Raum Vättis in römischer Zeit vermuten.
Probenentnahmen: Holzkohleproben für C14-Datierung. Münzbestimmung: U. Werz, Münzkabinett Winterthur. Datierung: archäologisch. 3. Jh. n. Chr. KA SG, E. Rigert, R. Agola, A. Fässler und M.P. Schindler.
Pfäfers-Vättis SG, Gamswald
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Pfäfers
Kanton
SG
Ort
Vättis, Gamswald
Koordinaten
E 2752479, N 1197302
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
01 Juni 2007
Datum Ende
30 September 2007
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2008
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Hort
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Forschungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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