LK 1070, 2658840/1258945 (Mittelpunktkoordinate). Höhe 359.50-362 m (max. Stärke der Kulturschichten).
Datum der Grabung: seit August 2017.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 100, 2017, 246.
Geplante Notgrabung, 2. Etappe (Hausbau). Gesamtgrösse der Grabung 450 m².
Römische Zivilsiedlung (canabae legionis und nachfolgende vicus) südlich vor dem Legionslager Vindonissa.
Die im 2016 begonnene Notgrabung südlich der Windischer Zürcherstraße (s. JbAS 2017) wurde in der zweiten Jahreshälfte 2017 fortgesetzt. Bis Frühjahr 2018 sind unmittelbar vor der Südwestfront des Legionslagers Vindonissa weitere 450 m² mit komplexer Stratigraphie zu untersuchen. Nach Abbruch der teilweise unterkellerten Liegenschaft aus dem frühen 19. Jh. zeigten sich, wie schon 2016, unmittelbar unter den neuzeitlichen Strukturen recht gut erhaltene Befunde aus der Zeit nach Auflassung des Truppenlagers um 101 n. Chr. Der nordöstliche Abschluss des 2016 ausgegrabenen Steinbaus wurde ebenso erfasst wie eine bislang nur durch eine Sondage (V.005.10) bekannte Straße, die von der «Umgehungsstraße» entlang der südlichen Lagerfront nach Südwesten, wohl in Richtung römisches Lenzburg, abzweigte. Ergänzend zu den bislang erfassten handwerklichen Aktivitäten der sogenannten Nachlagerzeit tritt nun auch das Töpferhandwerk: Eingetieft in Planien des 2. bzw. frühen 3. Jh. fand sich ein kleiner, rechteckiger Töpferofen, dessen Lochtenne sich noch in der Südostecke der Brennkammer erhalten hatte. Nach erster Durchsicht des Fundmaterials aus Bedienungsgrube und Abbruchschutt fehlen Ausschussware und Fehlbrände, doch deutet das gehäufte Vorkommen rottoniger Reibschüsseln auf ein entsprechendes Produktionsprogramm. Im großen Gebiet außerhalb des Legionslagers ist die Neuentdeckung 2017 erst der zehnte bekannte Töpferofen und dabei der erste mit rechteckiger Grundform.
Unter den genannten Steinbauten und Abbruchplanien des 2.4. Jh. fanden sich wiederum ältere Holzbaubefunde, die gemäß Ausrichtung und Konstruktionsweise mindestens zweiphasig sind. Die im JbAS 2017 (zur Grabung 2016) geäußerte Hoffnung, in der nach Osten erweiterten Grabungsfläche die Umwehrung eines frühen Legionslagers zu finden, erfüllte sich indessen nicht. Die gesuchte Verlängerung eines bereits früher und weiter nordwestlich erfassten, Nordwest-Südost verlaufenden Spitzgrabens samt Holz-Erde-Mauer dürfte demnach östlich der Grabungsfläche von 2017 zu suchen sein - falls er überhaupt bis jenseits der heutigen Zürcherstraße reichte.
Beim umfangreichen Fundmaterial sind als besondere Stücke eine qualitätvolle dunkelblaue Glasgemme und eine bronzene Besitzermarke mit Nennung der centuria des Dellius zu nennen. Wichtigster Einzelfund ist zweifellos eine bronzene Minervastatuette samt Sockel, die unmittelbar unter neuzeitlichen Deckplanien innerhalb eines nachlagerzeitlichen Steinversturzes zum Vorschein kam (Abb. 33). Es ist dies erst der zweite figürliche Nachweis dieser Gottheit im römischen Windisch.
Archäologische Funde: umfangreiches Siedlungsmaterial (Keramik, über 130 Münzen, Fibeln, Ziegelstempel, Gemme, bronzene Besitzermarke, Bronzestatuette).
Faunistisches Material: bearbeitete Tierknochen.
Probenentnahmen: Schlämmproben; Sedimentproben; mikromorphologische Proben.
Datierung: archäologisch. frühes 1.-4. Jh. n.Chr.
K A A G, J. Trumm.
Windisch AG, Zuricherstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Windisch
Kanton
AG
Ort
Zürcherstrasse
Koordinaten
E 2658840, N 1258945
Höhe
360 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Archäobiologische Schlämmproben, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
450 m2
Datum Beginn
01 August 2017
Datum Ende
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Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2018
Epoche
Eisenzeit (La Tène früh (A, B)), Eisenzeit (La Tène mittel (C)), Eisenzeit (La Tène spät (D))
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall (Schmuck), Metall (Gefäss)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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