LK 1032, 2707373/1278863. Höhe 402 m.
Datum der Grabung: 17.2.-6.4.2017.
Bibliografie zur Fundstelle: V. Jauch, Eschenz-Tasgetium. Römische Abwasserkanäle und Latrinen. Archäologie im Thurgau 5, 12-174. Frauenfeld 1997; JbSGUF 88, 2005, 356; S. Benguerel/H Brem/B. Fatzer et al., Tasgetium I. Das römische Eschenz. Archäologie im Thurgau 17, 196-2002. Frauenfeld 2011.
Geplante Grabung (Neubau eines Pools). Grösse der untersuchten Fläche 65 m².
Siedlung

Die Parzelle 1142 liegt östlich des Auerbachs im römischen Vicus Tasgetium und rund 50 m östlich des Brückenübergangs zur Insel Werd. 2004 war im Vorfeld der Überbauung auf der Osthälfte des Grundstücks eine rund 200 m² grosse Fläche ausgegraben sowie 1981 am westlichen Parzellenrand beim Bau einer Kanalisation eine römische Fundamentmauer durchschlagen worden.
In der Untersuchungsfläche von 2017 wurde auf einer Länge von 6.75 m eine Nordwest-Südost orientierte, knapp 1 m breite Mauer aus vermörtelten Geröllen alpiner Kalke freigelegt. Sie bestand aus drei Lagen, die oberste war regelmässig gemauert. Das Mauerfundament bestand aus unvermörtelten Geröllen, die eine rund 0.7 m tiefe Fundamentgrube ausfüllten. Es handelt sich um die Südwand und Südostecke desselben Gebäudes, dessen Westwand 1981 nur notdürftig im Profil dokumentiert werden konnte.
Aufgrund von nun drei Ecken lässt sich der gesamte Gebäudegrundriss eines rechteckigen, ca. 10 × 13 m grossen Steinbaus rekonstruieren. Der Grossteil des Baus liegt noch im Boden der nördlich gelegenen Parzelle. Im Gebäudeinnern wurde eine 0.2-0.6 m mächtige Schuttschicht aus Bausteinen und römischen Dachziegeln erfasst. Der hohe Holzkohleanteil zeigt, dass das Haus bei einem Brandereignis zerstört worden war. Die nur in einem kleinen Ausschnitt am Nordostrand der Grabungsfläche freigelegte Ostwand war nach ausser verstürzt, blieb hier grösstenteils noch im Verband liegen und wurde mit einer stark verdichteten, mit vielen Funden durchsetzten Plane überdeckt. Eine mit 0.5 m nur halb so breite, lose und zweilagig gefügte, Südwest-Nordost orientierte Grundmauer zeugt von einer jüngeren, einfacheren Bebauung.
Unter, aber auch neben den Bauten wurden mehrere ins anstehende Sediment eingetiefte und mit teilweise Holzlagen gefüllte Entwässerungsgräben gefasst.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Glas, Eisennägel, Schlüssel, Löffel, Fibeln, Münzen.
Faunistisches Material: Grosstierknochen (Schlachtabfälle).
Probenentnahmen: 13 Holzproben, Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.
Amt für Archäologie TG.