LK 1131, 681703/224347. Höhe 432 m.
Datum der Untersuchung: Juni/Juli 2012.
Bibliografie zur Fundstelle: S. Doswald, Kanton Zug II. IFS 9, Bern 2009, 248-252; Tugium 27, 2011, 39 f.
Geplante Untersuchung (Leitungsbau). Größe der Grabung 10 m².
Friedhof.
Der Friedhof bei der ab 1478 errichteten Kirche St. Oswald diente neben dem Friedhof bei der Pfarrkirche St. Michael der Stadtzuger Bevölkerung als Begräbnisstätte. Der Friedhof bei St. Oswald wurde in Etappen 1480, 1483 und 1511 geweiht und war bevorzugter Bestattungsort einzelner Familien und vor allem des Spitals, das damals ganz in der Nähe lag. Im 17. Jh. wurde Zug mehrfach von Seuchen heimgesucht (v. a. 1629/30 und 1635/36). Manche Opfer dürften bei St. Oswald bestattet worden sein. Nach dem Ausbruch der dritten Cholera-Pandemie 1864 wurden mancherorts innerstädtische Friedhöfe geschlossen, so auch derjenige bei St. Oswald im Jahr 1867 (aufgehoben 1875). 1936 stieß man bei Bauarbeiten zufällig auf zwei barocke Grabgewölbe, aus denen unter Schutt Knochenteile, Knöpfe, Rosenkränze, Keramik, Münzen und Medaillen geborgen wurden. Weitere Skelette wurden bei Bauarbeiten an der Kirchenstraße 1957 freigelegt.
Im Zusammenhang mit Leitungsgrabungen wurden 2010 und 2012 östlich der Apsis der Kirche St. Oswald am Nordrand die ehemalige Kirchhofmauer und in der Mitte eine bestattungsfreie Zone, vermutlich ein Weg, erfasst. Insgesamt wurden aus 18 Gräbern 21 Bestattungen geborgen (7 weiblich, 3 männlich, 6 Kinder). Drei enthielten also Doppelbestattungen (Abb. 51), die vielleicht auf verwandtschaftliche Beziehungen oder Seuchenfälle zurückzuführen sind. Es fanden sich zwar einige Gewandschließen mit anhaftenden Textilien, aber für einen Friedhof in der katholischen Zentralschweiz vergleichsweise wenige Rosenkränze und religiöse Medaillen. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass im untersuchten Bereich keine Bestattungen des 18. und 19. Jh., sondern eher ältere Gräber angetroffen wurden. Auch die an Knochen und Zähnen gewonnenen acht C14-Datierungen fallen ins späte 15./17.Jh. mit einem deutlichen Schwerpunkt im 16.Jh.
Probenentnahmen: Anthropologie.
Datierung: historisch; C14. 1478-1867.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi, M. Camenzind-Nigg und S. Meyer.
Zug ZG, Kirche St. Oswald, ehem. Friedhof
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Dettagli della cronacha
Comune
Zug
Cantone
ZG
Località
Kirche St. Oswald, ehem. Friedhof
Coordinate
E 2681703, N 1224347
Altitudine
432 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
ossa
analisi
14C
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
10 m2
Data di inizio
giugno 2012
Data di fine
luglio 2012
Metodi di datazione
14C, historical
autore
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Anno di pubblicazione
2013
Epoca
Medioevo, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
funerario (cimitero)
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
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ossa
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materiale botanico
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