LK 1131, 681 680/224 370. Höhe 432 m.
Datum der Untersuchung: Oktober 2009.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Henggeler (Hrsg.) Baurodel und Jahrzeitbuch der St.-Oswalds-Kirche in Zug. Quellen zur Schweizer Geschichte, Neue Folge 2, Abteilung Akten, Bd. 4. Basel 1951; J. Grünenfelder, Kirche St. Oswald in Zug. Schweizerische Kunstführer, Serie 63, Nr. 622/623. Bern 1998.
Geplante Untersuchung (Denkmälerinventarisation).
Siedlung.

Die Baugeschichte der spätgotischen Kirche St. Oswald ist dank eines Baurodels sehr gut dokumentiert. Grundsteinlegung war am 18. Mai 1478. Zunächst wurde das Schiff abgeschlossen, Turm und Chor folgten 1480-83; 1488 wurde das Schiff nach Westen verlängert, zwischen 1492 und 1511 die Seitenschiffe angebaut. Trotzdem ergeben sich Fragen zum detaillierten Bauablauf.
Im Rahmen der Kunstdenkmälerinventarisation wurden deshalb die Dachstühle dendrochronologisch datiert. Baugeschichtliche Beobachtungen und die Untersuchung von 53 Proben aus den Dachstühlen ergaben folgende Ergebnisse: Der Dachstuhl über dem Mittelschiff besteht aus drei unterschiedlich alten Teilen, durchwegs liegenden Dachstühlen. Der älteste Abschnitt befindet sich über der Kirchenmitte, die zugehörigen Stämme wurden 1476 und 1477 gefällt. Für den liegenden Dachstuhl über dem Chor wurde das Holz 1479/80 und 1481/82 gefällt, für die Gerüsthölzer des Turms 1480/81. Der Ostteil des Dachstuhls über dem Mittelschiff ist eine Reparatur, datiert nach 1489/90, und der Westteil gehört zur Verlängerung des Schiffes (Bäume gefällt 1490 und 1491/92). Ankerbalken fürs nördliche Seitenschiff wurden nach 1484 und fürs südliche Seitenschiff 1519 sowie 1544/45 gefällt.

Probenentnahmen: Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch, historisch. Ab 1478.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi.