LK 1135, 745580 / 230020. Höhe 1100 m
Datum der Untersuchung: 18.6.-11.7.2012.
Bibliografie zur Fundstelle: G. Felder, Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen 51, 1911, 23f.; H. Gabathuler, Der Toggenburger Kauf von Wildhaus. Werdenberger Jahrbuch 2009, 235-239.
Bauuntersuchung (Konservierung).
Burg.
Dank einer großzügigen Spende der Stiftung Schwendi Obertoggenburg und von finanziellen Beiträgen von Bund und Kanton war es der Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann möglich, den Hauptturm der Ruine Wildenburg 2012 zu konservieren. Im Winter 2010/11 war die gesamte, auf einem mächtigen Felssporn errichtete Burganlage so weit als nötig ausgeholzt worden.
Im Juni 2012 wurde als erstes der nur noch aus drei Wänden bestehende Stumpf des Hauptturmes mit Außenmaßen von 9.20 × 9.20 m mit Hilfe eines Baggers so weit freigelegt, wie es für eine einwandfreie Sanierung des Mauerwerks notwendig war. Dabei wurde darauf geachtet, dass man nur Mauerschutt abtrug und nirgends in fundführende Schichten vorstieß. Eine Ausnahme bildete der 4.80 × 4.80 m große Innenraum des Turmes, wo die oberflächlich freigelegten Benutzungshorizonte auf einer Teilfläche von rund 8 m² bis auf den anstehenden Fels abgebaut wurden. Indessen kamen nur wenige Fundgegenstände zum Vorschein, v.a. Scherben von Ofenkacheln sowie stark verrostete und deshalb vorerst nur schwer bestimmbare Eisenfragmente.
Nach dem Reinigen wurden die Kronen der 2.20 m dicken Mauern steingerecht gezeichnet. Dabei wurden nur das Mantel-, nicht aber das Kernmauerwerk aufgenommen. Eine Ausnahme waren die direkt auf dem Fels aufliegenden Reste der abgestürzten Ostwand, die vollständig gezeichnet wurden. Sämtliche senkrechten Mauerflächen wurden mit einem 3D-Scanner gescannt und die Daten anschließend in maßhaltige Pläne umgesetzt.
Am Fuße der Nordwand des Turmes wurden vier Balkenlöcher entdeckt, ein weiteres in der Ostwand knapp neben der Nordostecke. Alle fünf lagen etwa auf gleicher Höhe. Ursprünglich steckten darin vierkantig behauene Balken, die wohl einst eine Brücke oder gedeckte Laube trugen, die als Zugang zum auf der Nordseite der Anlage vermuteten Burgtor diente.
Die drei erhaltenen Innenseiten des Turmes sind mit 30-40 cm großen Bruch- und Lesesteinen in Lagen aufgeführt. An einigen Stellen waren noch Teile der originalen Oberfläche erhalten. Dort war zu sehen, wie der beim Mauern aus den Fugen quellende Mörtel steinbündig mit der Kelle in Pietra Rasa-Technik verteilt und abgezogen worden war.
Das erhalten gebliebene äußere Mantelmauerwerk war auf allen drei Seiten aus bedeutend größeren Steinen aufgeführt. Die in Lagen versetzten Blöcke waren aber doch nicht so groß, dass man den Steinverband als megalithisch beschreiben darf. Auffallend ist aber, dass darin viel mehr Steine mit angerundeten Kanten verbaut sind als in den Innenflächen. Solches Material ist in der näheren Umgebung der Burg nicht zu finden und müsste deshalb aus Bachläufen der weiteren Umgebung herangebracht worden sein.
Mit Ausnahme einer größeren Partie der Südmauer war der gesamte äußere Mauermantel des Turmes in schlechtem Zustand. Wo er nicht bereits abgestürzt war, hatte er sich großflächig vom Kern gelöst, zu unserer Überraschung selbst an Stellen, die seit langem von Schutt überdeckt waren. Als Folge davon musste auf der Westseite des Turmes eine große Partie des Mantels abgetragen und wieder neu aufgeführt werden.
Am Turm konnte die Konservierung gerade noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch fertig gestellt werden. Die Reparatur eines Mauerzugs auf der Westseite des Turmes, die Umgebungsarbeiten und der Bau einer kleinen Aussichtsplattform auf der Turmkrone sind für das Frühjahr 2013 vorgesehen.
Archäologische Funde: glasierte und unglasierte Ofenkeramik, unglasierte Geschirrkeramik, metallene Nägel, Hufeisen, Werkzeuge und Türbeschläge.
Datierung: archäologisch; archivalisch. 12.-16.Jh.
Wildhaus - Alt St.Johann SG, Wildenburg
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Dettagli della cronacha
Comune
Wildhaus-Alt St. Johann
Cantone
SG
Località
Wildenburg
Coordinate
E 2745580, N 1230020
Altitudine
1100 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
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analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
8 m2
Data di inizio
18 giugno 2012
Data di fine
11 luglio 2012
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2013
Epoca
Medioevo
Tipo di sito
abitato (castello)
Tipo di intervenzione
studio della costruzione
Mobiliare archeologico
ceramica (elemento architettonico (prelevato)), ceramica (recipiente), metallo (elemento dell'abbigliamento), metallo (strumento), metallo (elemento architettonico (prelevato))
ossa
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materiale botanico
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