LK 1109,651 480/239 250. Höhe 474 m. Datum der Baubegleitung: 26.3.-30.5.2013 (tageweise). Neue Fundstelle. Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Größe der Grabung 20 m², beobachtete Fläche 5000 m². Siedlung.

Seit der Entdeckung spätbronzezeitlicher Gräber auf dem Talgrund der Wyna in Oberkulm liefert dieser Bereich immer wieder metallzeitliche Befunde. In der Nähe der 2011 und 2012 dokumentierten Gräber und Brandgruben wurde 2013 eine große Fläche baubegleitend untersucht. Prähistorische Oberflächen waren nicht erhalten. Unter dem modernen Pflughorizont wurden auf der gesamten Fläche lediglich 4 Befunde erkannt. Zwei leicht eingetiefte Feuerstellen enthielten kaum datierbares Material. Gleiches gilt für eine rechteckige Brandstelle (Erdofen? Verbrennungsplatz?), so dass für alle drei Befunde nur allgemein ein bronze- bis früheisenzeitliches Alter angenommen werden kann. Schr fundreich war dagegen eine Grube von 1.5 × 3 m Größe und noch 30 cm Tiefe. Sie enthielt Brandabfälle und 40 kg Grobkeramik, die teilweise stark sekundär verbrannt und aufgebläht ist. Die Fragmente lagen in mehreren Paketen in der Grube. Anscheinend wurden große Scherben zerstörter Vorratsgefäße aufeinander gestapelt und in die Grube gelegt. Der Befund lässt sich so deuten, dass nach einem Haus- oder Dorfbrand hier gezielt Brandabfälle entsorgt wurden. Die Grobkeramik datiert typologisch in die späte Mittelbronzezeit oder in die frühe Spätbronzezeit. Auffällig ist das Fehlen von Griffknubben und Randknubben, wie sie für mittelbronzezeitliche Komplexe typisch sind. Feinkeramik ist kaum vorhanden. Nur eine einzige Wandscherbe weist eine Verzierung in Form mehrerer paralleler Rillen auf, wie sie in der Stufe Bronze D typischerweise um flache Buckel herum angebracht wurden. Insgesamt ist die Keramik wohl der Stufe BzD zuzuweisen. Siedlungsfunde jener Epoche sind im Vergleich zu vorangehenden und nachfolgenden Perioden noch vergleichsweise selten.

Archäologische Funde: Keramik, Hitzesteine. Probenentnahmen: Botanik, C14. Datierung: typologisch. BzD. K. A. A. G., D. Wälchli und Ch. Maise.