LK 1051/1052, 690 060/275 070. Höhe 370 m.
Datierung der geophysikalischen Untersuchungen: Februar 2008. Teilweise neue Fundstelle.
Geophysikalische Untersuchungen.
Siedlung.

Im Februar 2008 fanden in Niedermarthalen auf einer Fläche von rund 10 ha Magnetikmessungen statt. Ziel der Untersuchungen war es, archäologische Befunde in einem für den Kiesabbau vorgesehenen Areal zu erfassen. In den angrenzenden Bereichen des Messareals sind bronzezeitliche, spätlatènezeitliche und frühmittelalterliche Siedlungsreste sowie frühmittelalterliche Grabfunde bekannt.

Das Gebiet wird intensiv bewirtschaftet und war bis weit ins 20. Jh. hinein zur Nutzung als Wässerwiesen von zahlreichen Kanälen durchzogen. Der geologische Untergrund besteht aus eiszeitlichen Schottern, die von unterschiedlichen Bachschuttablagerungen des Mederbachs partiell und in unterschiedlicher Mächtigkeit überschüttet sind. Die archäologischen Befunde befinden sich im Bund C-Horizont. Der Untergrund ist für Magnetikmessungen nur bedingt geeignet.

Zum Einsatz kam ein hochauflösendes Cäsiummagnetometer in Vierspuranordnung der Firma GGH (Solutions in Geosciences), Freiburg i. Br. Verschiedene Leitungen, Zäune und Straßen führten zu lokalen Störungen.

Im Magnetogramm sind neben zahlreichen Dipolanomalien (Metallobjekte) verschiedene dunkle, lineare und punktförmige Anomalien (Gräben bzw. Pfostenlöcher, Gruben) feststellbar. Die Interpretation der Messbilder ist schwierig und beruht zu einem großen Teil auf Erfahrungswerten der Geophysiker und Archäologen. Die bei früheren Ausgrabungen dokumentierten Befunde (Gruben, Pfostenlöcher, Gräben, Feuerstellen, Steinsetzungen etc.) dienten als Referenzen bei der Auswertung.

Anlässlich von Baggerarbeiten und nachfolgenden archäologischen Untersuchungen im Areal Schülocherboden konnte ein erster Teil der interpretierten Fläche überprüft und aufgrund der erzielten Resultate das weitere Vorgehen bei den zukünftigen Untersuchungen festgelegt werden.

Datierung: archäologisch. Prähistorisch; Frühmittelalterlich. KA ZH, Ch. Bader und P. Nagy.