LK 1072, 2697306/1261756. Höhe 443 m. Datum der Grabung: 7.9.-15.11.2019.
Bibliografie zur Fundstelle: SPM VII, 508f.
Geplante Notgrabung (Umbau und Unterkellerung). Grösse der Grabung 60 m².
Siedlung.
Die zusätzliche Unterkellerung grosser Teile der Liegenschaft Obergasse 23 in der Altstadt von Winterthur führte zu einer Ausgrabung in zwei Räumen und einem Zwischengang. Die kleinen Grabungsflächen erstreckten sich über drei frühere Parzellen, weshalb die Befunde meist nur ausschnittsweise gefasst wurden. Dies macht eine Korrelation und Deutung oft schwierig.
Als ältester Befund konnte etwa 1,6 m unter dem aktuellen Straßenniveau ein schräg zum späteren Überbauungsmuster verlaufender Graben beobachtet werden. Dabei könnte es sich um einen alten Nebenarm der Eulach handeln. Seinem Rand entlang fanden sich Staketenlöcher, die auf eine Nutzung des Bachlaufs hinweisen. Etwa im 13. Jh. verfüllte man den Graben mit Kies und planierte das Gelände. Darüber wurde eine sich über alle Felder ziehende homogene Lehmschicht eingebracht, wohl zur Vorbereitung des Areals für eine Bebauung. Die dabei vorgenommene Parzelleneinteilung blieb mehrere hundert Jahre bestehen.
Der frühesten Bauphase konnten im Norden ein Balkenlager sowie südlich der Parzellengrenze der Boden eines rechtwinklig zur Obergasse ausgerichteten Hauses zugeordnet werden. Über diesem Gebäude folgten diverse Planien und Benutzungsschichten, die auf eine kontinuierliche Überbauung mit wechselnden Gebäudeaufteilungen hinweisen. In eine dieser Planien war eine Grube eingetieft, in der sich drei kleine, vollständige Gefäße befanden (Abb. 64).
Auf den nördlichen Parzellen ließen sich parallel zu den anwachsenden Schichten im Süden ebenfalls große Planien nachweisen. Eine davon zeichnete sich durch zahlreiche Hornzapfen aus, bei denen es sich möglicherweise um Abfall eines hornverarbeitenden Handwerks handelt. Die Schüttungen dienten möglicherweise als Niveauangleichung an die umliegenden Straßen. Auf diesen Schichten ließ sich anhand eines Balkenlagers ein Gebäude mit Traufgraben nachweisen, das etwa im 15. Jh. aufgelassen wurde. Mit dem Neubau eines Hauses wurde die nördlichste Parzellengrenze um 2 m nach Norden verschoben. Der neu errichtete Fachwerkbau verfügte über einen Holzboden mit Unterzügen, von denen sich Holzreste erhalten hatten. Mit dem Abbruch dieses Gebäudes im 16. Jh. lassen sich im gassenseitigen Bereich keine Parzellengrenzen mehr erkennen. Zwei Fassgruben deuten auf eine gewerbliche Nutzung des Areals hin. Darüber ist als jüngster archäologischer Befund ein weiterer Holzboden zu nennen, der vermutlich ins 18. Jh. datiert.
Im südlichen Teil blieb die ursprüngliche Parzelleneinteilung bestehen und spiegelt sich bis heute in der Bebauung wider. Zwei Balkenfundamente gehören wohl zu einem im 18. Jh. nachgewiesenen Nebengebäude. Möglicherweise ebenfalls aus dieser Zeit stammt eine alte, aus Holz errichtete Mistgrube, die im Folgenden mehrfach umgestaltet wurde. 1898 schließlich wurde das heute noch erhaltene Gebäude als Stall errichtet, von dem sich mehrere spätere Umbauten im 20. Jh. nachweisen ließen.
Archäologische Funde: Geschirr-, Ofen- und Baukeramik, Glas, Eisen.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahme: Holzartenbestimmung.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit, 13.-20. Jh.
KA ZH, L. Freitag und B. Zollinger.
Winterthur ZH, Altstadt, Obergasse 23
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Dettagli della cronacha
Comune
Winterthur
Cantone
ZH
Località
Altstadt, Obergasse 23
Coordinate
E 2697306, N 1261756
Altitudine
443 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
legno / carbone
analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
60 m2
Data di inizio
07 settembre 2019
Data di fine
15 novembre 2019
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2020
Epoca
Medioevo, Medioevo
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
ceramica (recipiente), vetro (recipiente), materiale organico (elemento dell'abbigliamento)
ossa
ossa d'animali disperse
materiale botanico
legno / carbone
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