LK 1074, 740 340/261 060. Höhe 560 m.
Funddatum: ca. 1950-1960.
Neue Fundstelle.
Zufallsfund.
Einzelfund.

Am Bestimmungstag der kantonalen Museen in Frauenfeld am 9.9.1998 wurden gleich zwei bis dahin nicht bekannte Beile aus der Bronzezeit vorgewiesen (Abb. 8). Das eine aus Birwinken-Klarsreuti wurde bereits im letzten Jahresbericht vorgestellt. Das hier kurz vorgestellte zweite Beil aus einer bis anhin eher fundleeren Gegend erhielt der Kanton Thurgau im Frühjahr 1999 als Geschenk; es ist heute im Museum für Archäologie in Frauenfeld ausgestellt. Wohl während der «Anbauschlacht» der Jahre 1939-1945 wurde das sog. Wolfhagermoos am Fusse des Pelagiberges in der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus drainiert und unter den Pflug genommen. Einige Jahre später fand ein Landwirt aus dem nahen Weiler Trön das Beil beim Pflügen und bewahrte es sorgfältig auf - so gelangte es an seine Nachkommen, die das «Familienfundstück» schliesslich dem Kanton anvertrauten. Ein erster Augenschein an der Fundstelle im Frühjahr 1999 ergab keine Hinweise auf eine Siedlung. Fest steht, dass der Fundort früher am Rand des Moores lag oder sogar dazu gehörte. Dieser Umstand dürfte wohl die sehr gute Erhaltung erklären, die in einem wiederholt umgepflügten Gebiet nicht möglich gewesen wäre. Das schwere, sehr gut erhaltene Bronzebeil lässt sich in die von Abels als «oberständige Randleistenbeile Typus Neerach» definierte Gruppe einreihen (PBF IX, Nr. 385-391). Ein in der Form verwandtes Stück kam bei Nachgrabungen in Arbon-Bleiche 1990/1991 zum Vorschein (S. Hochuli, Arbon Bleiche. Archäologie im Thurgau 2, 362 Nr. 1144, Frauenfeld 1994.).

Masse: Gewicht 738 Gramm; Länge max. 22,5 cm; Breite max. 8,6 cm; Breite min. 2,95 cm.
Datierung: archäologisch. 17./16. Jh. v. Chr.
Amt für Archäologie TG.