LK 1134, 2742217 / 1221057. Höhe 425 m.
Datum der Grabung: 12.12.2017-4.5.2018.
Neue Fundstelle.
Geplante Grabung (Neubau Mehrfamilienhaus). Größe der Grabung 214 m².
Siedlung.
An der Stelle eines abgebrochenen Hauses war ein Ersatzbau geplant. Da die Parzelle direkt an die mittelalterliche Stadtmauer anstößt, wurden die geologischen Sondagen archäologisch begleitet. Deren Ergebnisse führten zu einer vollständigen Ausgrabung des zu überbauenden Bereichs. Auf der Parzelle kamen Reste der Stadtmauer sowie von drei Gebäuden zum Vorschein (Abb. 54). Die im Aufgehenden 1,2 m breite Stadtmauer war für den Bau des abgebrochenen Hauses bodeneben abgetragen worden. Eine 3 m tiefe Sondage auf der Außenseite im Stadtgrabenbereich zeigte, dass das Fundament treppenartig aufgemauert war. Dessen Breite beträgt mindestens 3 m. Für den Bau der Mauer, der vermutlich in der 2. H. 13. Jh. erfolgt war, wurde zuerst der Stadtgraben ausgehoben. Mit dem Material wurde wahrscheinlich das Gelände auf der Innenseite der Stadtmauer aufgeschüttet und Haus 3 überdeckt. Die Häuser 1 und 2 wurden später darauf errichtet.
Haus 1 war am vollständigsten erhalten. Es war an die Ostseite der Stadtmauer angebaut worden und bestand aus einem älteren Kernbau mit einem Eingang im Süden und einem Anbau auf der Südseite. In seinem Hauptraum fand sich ein teilweise gut erhaltener, mehrfach erneuerter Mörtelboden. Zwei schmale Mauern, die auf der Rollierung des Mörtelbodens standen, werden als Stützmauern einer Treppe interpretiert. Links und rechts des Eingangs fanden sich zwei Mauerstümpfe, die entweder eine Art Windfang bildeten oder als Widerlager einer Außentreppe gedient hatten. Zwischen westlichem Mauerstumpf und Stadtmauer war eine schmalere Mauer eingespannt. Dies ergab einen länglichen Raum auf der Südseite des Hauses. Die Mauern des Kernbaus waren bis zu 1,5 m dick, die Mauerstümpfe ca. 1 m und jene des angebauten Raumes 0,7 m. Die enorme Breite der Mauern des Kernbaus scheint die allgemeine schlechte Tragfähigkeit des Bodens (Sand-und Lehmschichten) auszugleichen.
Von Haus 2 waren nur zwei Mauern festzustellen. Eine an die Stadtmauer angebaute 0,7 m starke Mauer stieß im Osten an eine ca. 1 m breite Mauer. Möglicherweise ist Haus 2 eine gespiegelte Version von Haus 1. Unter der nördlichen Mauer befanden sich Holzpfosten (Erle) zur Stabilisierung. Von den Pfosten wurden C14- (ETH-90788) und Dendroproben (Nr. 607 664) entnommen. Die Datierung der Hölzer weist ins späte 16. Jh. oder frühe 17. Jh.
Unter Haus 1 fanden sich Reste eines weiteren Gebäudes (Haus 3). Im Grabungsbereich waren zwei im rechten Winkel zueinander liegende Mauern erhalten. Im Innenraum des Hauses 3 lag auf einem Mörtelboden mit Feuerstelle eine Brandschuttschicht, die etwa zwei Dutzend verkohlte Apfelhälften enthielt. Holz aus dem Brandschutt datiert in das 1. Viertel des 12. Jh. (ETH-90787, Dendroprobe Nr. 607 663). Über der Schuttschicht war ein Lehmboden mit Feuerstelle verlegt. Außerhalb des Hauses stieß man auf eine Ofenkonstruktion. Sie wurde wohl unter anderem zum Rösten und Darren von Getreide benutzt. Holzkohle aus der Ofenkonstruktion datiert ins 11.-12. Jh. (ETH-90769). Unter den Fundamenten der Häuser lag eine Schwemmsandschicht mit eingelagertem Schwemmholz. Die C14-Probe ergab eine Datierung ins 8. Jh.
Archäologische Funde: Geschirr- und Ofenkeramik, Eisen- und Buntmetallfunde, Münzen, in Bearbeitung.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: C14, Mikromorphologie, Botanik, Dendrochronologie, Mörtelproben.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch; C14. 12.-17. Jh. Die C14- und Dendrochronologieproben werden wegen ihrer großen Anzahl nicht einzeln aufgeführt.
KA SG, R. Liver und R. Steinhauser.
Walenstadt SG, Rempartstrasse 10
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Dettagli della cronacha
Comune
Walenstadt
Cantone
SG
Località
Rempartstrasse 10
Coordinate
E 2742217, N 1221057
Altitudine
425 m
Numero del sito cantonale
--
Numero dell'intervenzione cantonale
--
Nuovo sito
Sì
Campionamento
legno / carbone, resti botanici, campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
14C, dendrocronologia, micromorfologia
istituzione
--
Data della scoperta
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Superficie (m2)
214 m2
Data di inizio
12 dicembre 2017
Data di fine
04 maggio 2018
Metodi di datazione
14C, dendroconologico, archeologico
autore
--
Anno di pubblicazione
2019
Epoca
Medioevo
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
--
Mobiliare archeologico
ceramica (recipiente), metallo (monete)
ossa
ossa d'animali disperse
materiale botanico
altro
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