LK 1052, 2695680/1270690. Höhe 451 m.
Datum der Messungen: 26.2.-1.3.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: F. Keller, Statistik der römischen Ansiedelungen in der Ostschweiz. MAGZ 15, 1863-1866, Heft 3, 108.
Geophysikalische Prospektion (GGH Freiburg i.Br. im Auftrag der Kantonsarchäologie Zürich). Größe der Prospektionsfläche: 4.3 ha.
Römischer Gutshof.

Der römische Gutshof von Adlikon-Steinmürli befindet sich im zürcherischen Weinland, rund 2,8 km südöstlich von Andelfingen und 0,5 km westlich von Niederwil bzw. 0,8 km nördlich von Oberwil. Gemäß einer Mitteilung aus dem Jahr 1837 sollen bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf den Feldern immer wieder Mauerreste und Funde zum Vorschein gekommen sein. Im Winter 1841/42 führten die damaligen Grundbesitzer und ein lokaler Verein «Ausgrabungen» durch. Dabei sollen u.a. Räumlichkeiten mit Hypokaustanlagen sowie bemalte Wände zum Vorschein gekommen sein. Ferdinand Keller, der die «Ausgrabungen» besuchte, berichtet u.a. von einer Schmiedewerkstatt («... einen Raum, der eine Esse mit Eisenschlacken, Kohlen und mancherlei Werkzeug aus Eisen enthielt ...») und umfangreichem Fundmaterial. Darunter soll sich auch eine aus Sandstein gefertigte Büste befunden haben. Ein Teil der Funde gelangte ins Schweizerische Landesmuseum Zürich. 1885 wurden bei Grabarbeiten in diesem Area erneut Befunde angeschnitten. Um die genaue Lage und Ausdehnung des römischen Gutshofs zu erfassen, entschloss sich die Kantonsarchäologie zu einer geophysikalischen Prospektion. Die Geomagnetikmessungen erfolgten mit einem Fluxgate-Gradiometer. Im Messbild lassen sich u.a. drei Gebäude (vermutlich das Herrenhaus und zwei kleinere Nebengebäude) sowie Teile einer Mauer (Umfassungsmauer?) erkennen. Bei einzelnen «Hochtemperatur»-Anomalien dürfte es sich um Öfen handeln. Anlässlich von Feldbegehungen und Suchgängen mit dem Metalldetektor wurden u.a. mehrere römische Münzen entdeckt.

Archäologische Funde: Münzen, Keramik, Ziegel
Datierung: archäologisch. Römische Zeit.
KA ZH, P. Nagy und GGH, Ch. Hübner.