LK1047, 2611407/1267346. Höhe 256.20-270.20 m.
Datum der Grabung: Februar 2017-mindestens Frühjahr 2018.
Bibliografie zur Fundstelle: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 76, 187-190 (1975/26); JberABBS 93, 2010, 240; 2010 (2011), 40-42 (2010/05); 2010 (2011), 43-45 (2010/36); 2011 (2012), 41-43 (2011/20).
Geplante Baubegleitung (Werkleitungsbau). Grösse der Grabung 300 m².
Siedlung.
Wie die vorangehenden wird auch die dritte Bauetappe archäologisch begleitet. Die Leitungssanierungen konzentrieren sich auf die zwei westlichen Zubringerachsen des Münsterhügels, den Münster- und den Schlüsselberg. Für beide Wege wurde bereits eine Nutzung spätestens ab der römischen Besiedlung vermutet. Ein konkreter Nachweis war wegen Erosion und späteren Eingriffen bisher jedoch nicht gelungen. Neben Erkenntnissen zur Hangtopografie durften neue Aufschlüsse zur spätrömischen Wehrmauer und zum Grossbau (von R. Fellmann als horreum gedeutet) erwartet werden. Die zu sanierende Kanalisationshauptleitung auf dem Münsterberg bestand – wie auch die nun verlegte – aus Steinzeugrohren und war etwas über 100 Jahre alt (1894). Wie heute war man bereits damals dem bestehenden Trassee gefolgt. So wurde etwa die Steinzeug-Kanalisation von 1894 in eine ältere, aus Vollziegeln (teilweise mit Boden aus Sandsteinplatten) gemauerte Dohle gesetzt. Wegen eines Hausanschlusses für das Gymnasium am Münsterplatz musste ein Trassee in dessen Innenhof ausgehoben werden. Neben weiteren, aus Backsteinen gemauerten Leitungen wurde in einem kleinen Bereich, in dem für die Leitung ein neuer Verlauf notwendig war, eine Kulturschicht dokumentiert, die nach Ausweis eines Leistenziegelfragments möglicherweise römisch ist. Am Schlüsselberg wurden ebenfalls Reste der neuzeitlichen Backsteinkanalisation aufgedeckt. In der Nähe des Hangfusses, an der Ecke zum Stapfelberg, wurde mehr als 3 m unter der heutigen Oberfläche eine „Sedimentplatte“ angeschnitten. Sie liegt unmittelbar auf dem anstehenden C-Horizont. Unter dem Binokular waren jedoch kleine Holzkohlefragmente sowie Fragmente von kreidigem Branntkalk zu erkennen. Ein schwach grünliches Band weist auf Phosphatinfiltrationen hin (Fäkalien). Mit Ph. Rentzel (Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Basel) wurde diskutiert, ob evtl. ein Gehweg oder eine Hangbefestigung vorliegt. Auf der Höhe der Präparatorien des Naturhistorischen Museums Basel wurde im Profil eine Schicht mit grabenartiger Vertiefung tangiert, die zahlreiche Tierknochen und perforierte Schneckenhäuser enthielt. Eine Datierung ist mangels Stratigrafie und weiterer Fundgattungen nur auf naturwissenschaftlichem Weg möglich. Wenige Meter neben dieser Schicht kam in der Verfüllung des Kanalisationstrassees ein grossformatiger Dittinger Kalkstein (Bestimmung durch Philippe Rentzel) zum Vorschein. Da eine Seite geglättet ist, handelt es sich wohl um eine Spolie, evtl. der spätrömischen Wehrmauer. Im Bereich der Häuser Schlüsselberg 11/13 und Fahnengässlein 3 wurde die alte, in die heutige Allmend vorspringende Baulinie gefasst. Der Befund bei Schlüsselberg 11/13 ergänzt die bereits in der Grabung 1975/26 aufgeschlossenen Strukturen. Für neue Erkenntnisse zum Verlauf der spätrömischen Wehrmauer müssen jedoch die für 2018 geplanten Kanalisationsarbeiten abgewartet werden. Bereits erfasst wurden am Übergang zum Münsterplatz zwei Aufschlüsse zum bereits bekannten römischen Grossbau (Mauer und Mörtelboden). Zudem kam eine tiefer liegende Kulturschicht, die zahlreiche Amphorenfragmente enthielt, in einem bereits in der Grabung 2009/17 untersuchten Bereich zu Tage, was zeigt, dass auf dem Münsterhügel kleinste vertikale und horizontale Abweichungen von den bestehenden Bauten reichen, um archäologische Kontexte anzuschneiden.
Archäologische Funde: Keramik (einzelne TS), Amphorenfragmente, Münze.
Faunistisches Material: Tierknochen, noch unbestimmt.
Probenentnahmen: Sediment (Makroreste), Stein, Mörtel.
Datierung: archäologisch, ab Mittelalter auch historisch. 1. Jh. n.Chr.-21. Jh. n.Chr.
ABBS, S. Billo.
Basel BS, Münsterberg/Schlüsselberg
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Dettagli della cronacha
Comune
Basel
Cantone
BS
Località
Münsterberg/Schlüsselberg
Coordinate
E 2611407, N 1267346
Altitudine
256 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
resti botanici, campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
300 m2
Data di inizio
febbraio 2017
Data di fine
giugno 2018
Metodi di datazione
historical, archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2018
Epoca
Impero romano, Medioevo, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
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Mobiliare archeologico
ceramica, metallo (monete)
ossa
ossa d'animali disperse
materiale botanico
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