LK 1032, 707 160/278 930. Höhe 412 m
Datum der Grabung: Februar-Mai 2000; Funddatum Dolch 9.3.2000, als Dolch erkannt 2001.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 84, 2001, 236f. Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse ca. 250 m². Vicus.

Zur Zeit wird der im Mai 2000 en bloc geborgene Töpferofen restauriert und das umfangreiche Fundmaterial aus der römischen Töpferwerkstatt beschriftet und erfasst. Dabei kam ein jungsteinzeitliches Silexartefakt zum Vorschein (Abb. 1). Das Objekt gelangte wahrscheinlich durch römerzeitliche Erdbewegungen in römische Schichten. Es handelt sich um eine fragmentierte Dolchspitze aus unterschiedlich stark patiniertem, grau-weissem Silex mit grösseren Fossileinschlüssen. Das Rohmaterial wurde von Jehanne Affolter (Neuchâtel) bestimmt: Es stammt aus Oberitalien (Monte Baldo, Rohmaterialtyp 141). Die Dolchspitze ist noch 42 mm lang, max. 21 mm breit, max. 5 mm dick und 4 g schwer. Die Basis ist abgebrochen. Die Klinge unter der ursprünglich vermutlich trapezförmigen oder spitzbogigen Griffplatte ist beidseitig regelmässig flächig retuschiert. Die Schneiden sind ganz schwach konkav geschwungen. Die Silexklinge dürfte ursprünglich in einem hölzernen Griff geschäftet gewesen sein. Vergleichbare Objekte fanden sich u.a. in der Seeufersiedlung Arbon TG Bleiche 3 (3384-3370 v.Chr.) sowie im St. Galler Rheintal (Schindler, JbSGUF 84, 2001, 132-135). Eine genaue Datierung ist wegen der sekundären Fundlage nicht möglich. Typologische Überlegungen führen zu einer Datierung ins Spätneolithikum. Mit diesem Dolchfragment von Eschenz TG ist ein weiterer Fundpunkt mit südalpinem Feuersteinimport aus der Jungsteinzeit gefasst.

Datierung: archäologisch. Spätneolithikum.
Amt für Archäologie TG.