LK 1074, 735 150/261 650. Höhe 470 m.
Datum der Bauuntersuchung: September 2003.
Bibliografie zum Bauwerk: M. Zutter/H. Brem/D. Steiner, Mittelalter 8, 2003/2004, 124-131; JbSGUF 86, 2003, 254f.
Bauuntersuchungen (Restaurierungsarbeiten).
Stadt, Brücke.

Im Zuge der Restaurierungskampagne 2003 wurde die achtjochige Steinbrücke am Südwestfuss des Bischofszeller Stadthügels auf originale Bausubstanz aus der Entstehungszeit um 1487 untersucht. Dabei interessierte insbesondere die Frage, ob das ursprüngliche Bauwerk einheitlich aus dem regional verfügbaren Appenzeller Sandstein bestand oder ob es eine polychrome Fassung der Bögen gab, wie die Darstellung auf einem um 1500 entstandenen Bildteppich (heute Historisches Museum Basel) nahe legt. Entgegen ersten Vermutungen sind besonders in manchen Bogenuntersichten und in den Stirnflächen noch zusammenhängende Teile der Originalsubstanz erhalten. Spuren einer Farbfassung, wie sie etwa an skulptierten Sandsteinspolien aus der Bischofszeller Altstadt nachgewiesen sind, waren keine zu beobachten. Die Polychromie liesse sich auch mit andersartigem Material, z. B. Tuffstein erklären; dafür gibt es im Originalgefüge aber keine Anhaltspunkte.
Die Restaurierung beschränkt sich nicht auf das Auswechseln schadhafter Schalen- und Bogensteine, sondern versucht, die Schadensursachen an der Wurzel zu bekämpfen. So wurde die Fahrbahn gegen von oben eindringende Feuchtigkeit abgedichtet. Zur erfolgreichen Entfeuchtung trug auch der ungewöhnlich trockene Sommer 2003 bei, so dass mit einer abschließenden Wertung dieser Maßnahme noch zugewartet werden muss.

Datierungen: historisch. 15.-20. Jh.
Amt für Archäologie TG; Amt für Denkmalpflege TG.