LK 1131
Datum der Entdeckung: 17.6.2001.
Datum der Grabung: März 2002.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: B. Hedinger/St. Hochuli, Ein römisches Heiligtum auf der Kantonsgrenze zwischen Zug und Zürich? AS 26, 2003, 1, 16-25.
Prospektionsfund und ungeplante Notgrabung. Grösse der Grabung ca. 150 m².
Heiligtum?

Auf einer Anhöhe auf der Kantonsgrenze zwischen Zug und Zürich wurden bei Prospektionsarbeiten 42 antike Münzen entdeckt: zwei keltische, fünf republikanische und 35 kaiserzeitliche Prägungen. 35 Münzen - vorwiegend stark abgegriffene Asse des 1. und 2. Jh. n. Chr. - stellen möglicherweise den Rest eines Votivdepots dar. Sieben weitere Münzen und andere Funde keltischer und römischer Zeitstellung wurden im weiteren Umfeld der Fundstelle auf einer Fläche von etwa 75 × 160 m sichergestellt.
Die spezifische Zusammensetzung des Münzfundes (abgegriffene, «billige» Münzen), die markante topographische Lage der Fundstelle sowie das Vorhandensein weiterer Funde (u.a. Gürtelhaken und Zierknopf keltischer Zeitstellung, Eisenfibel und Keramikscherben der römischen Epoche) deuten darauf hin, dass es sich bei der Fundstelle um ein Heiligtum handeln könnte. Das Münzdepot entspricht möglicherweise dem Inhalt eines römischen «Opferstockes».
Eine kleine Nachgrabung ergab keine konstruktiven Befunde. Einzig die aufgefundenen Eisennägel deuten auf Holzgebäude hin. Die Entstehungszeit der an verschiedenen Stellen im Gelände erkennbaren Wälle bleibt ungeklärt. Ob ein direkter Zusammenhang zum Münzfund besteht oder ob sie neuzeitliche Terrassierungen für eine landwirtschaftliche Tätigkeit sind, bleibt ebenfalls offen. Mindestens ein Wall wurde künstlich angelegt, denn darunter wurde eine Grube mit prähistorischer Keramik entdeckt.

Datierung: archäologisch. 1./2. Jh. n. Chr.; vielleicht auch Spätlatène-Zeit; prähistorisch.
KAZG, St. Hochuli und J.Weiss; KAZH, B. Hedinger.