LK 1069, 648 550/258 550. Höhe 440.20 m.
Datum der Baubegleitung: Dezember 2010.
Datum der Grabung: März/April 2011.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung 2700 m².
Siedlung.
In dem seit Jahrhunderten unbebauten Hinterhofareal auf der Hangfussterrasse im Osten des Bürrihübels in Zeihen zeigt sich erneut, dass im Aargauer Jura im Frühmittelalter häufig dieselben Siedlungsstellen aufgesucht wurden wie in der Mittelbronzezeit. Zahlreiche Befunde einer dicht belegten frühmittelalterlichen Siedlung lagen durch ein Kolluvium getrennt über einer durch Erosion und Bioturbation kaum noch fassbaren mittelbronzezeitlichen Siedlung. Von den angeschnittenen frühmittelalterlichen Strukturen wurden etwa 280 Pfostengruben bzw. -stellungen erfasst, aus denen mindestens neun Gebäudegrundrisse vollständig oder teilweise rekonstruiert werden konnten (Abb. 45).
Es lassen sich drei Gebäudetypen unterscheiden: Neben drei- bis vierschiffigen grossformatigen Pfostenbauten fanden sich kleinere Pfostenbauten und ein Grubenhaus. Die Gebäude weisen keine einheitliche Orientierung auf und scheinen eher den engen Verhältnissen auf der Hangfussterrasse angepasst worden zu sein.
Drei fast vollständig rekonstruierbare vierschiffige Gebäude erreichten eine maximale Grösse von 10 × 20 m. Sie waren im Norden oder im Osten mit einem kleinen bzw. mittelgrossen Anbau, vermutlich ein geschützter Eingang oder Windfang, ausgestattet. Das Innenhaus von zwei dieser vollständigen Häuser sowie von einem vierten, nur partiell erfassten Grossbau im Süden des Grabungsareals besass paarweise angebrachte Seitenpfosten und in der Firstachse eine nicht durchgehende Stützenreihe. Doppelte Pfostenreihen in den Seitenschiffen dürften mit Instandsetzungsmassnahmen zusammenhängen.
Die Bautypologie von zwei aufeinander folgenden 6 × 11 m grossen mindestens dreischiffigen Bauten ist wegen zahlreicher jüngerer und moderner Störungen nicht deutlich fassbar.
Einige der gross- und einer der mittelformatigen Bauten wiesen eine in der Firstachse eingetiefte Feuerstelle auf. Um eine von ihnen lag der eingestürzte steinerne Umfassungsring noch in situ, und auf das Vorkommen eines Überbaus weisen in zwei Fällen vier kleine, um die Feuerstellen rechteckig angeordnete Pfosten hin. Momentan noch ohne Erklärung ist eine zweite Feuerstelle im Seitenschiff eines Hauses.
Zwei quadratische Pfostenbauten von 3.40 bzw. 5 m, letzterer mit Innenteilung und Feuerstelle, können als Speicher oder Werkstatt gedient haben. Eine ähnliche Funktion oder als Webhütte hatte das 1.50 × 4 m grosse Grubenhaus mit sechs Pfosten am westlichen Rand der Siedlung. Zwei Pfostenabdrücke in der Firstachse stammen möglicherweise von einer Innenteilung oder von einem Webrahmen.
Originaloberflächen haben sich nur dort erhalten, wo Bodensenken im Vorfeld der Bebauung mit Schotter aufplaniert wurden und ein Streupflaster gebildet haben, in dem sich das entsorgte Material erhalten hat. Die Steine wurden zusätzlich bei einem der mittelgrossen Bauten wie eine Art Trockenfundament aufgeschichtet und dienten als Unterlagen für die Schwelle des Seitenschiffes.
Unter den Funden überwiegt die Keramik. Es handelt sich hauptsächlich um handgeformte grobe Ware und um späte rauwandige Drehscheibenware. Vereinzelt ist eine beige Ware mit geschlämmter Oberfläche vertreten, die formal die Knickwandware imitiert. Auch findet sich ein Nigra-/Knickwandbecherfragment mit Rollstempeldekor, ferner einige Glasperlen sowie eine Breitaxt mit geschweifter und einseitig geschliffener Schneide. Die Keramik erlaubt eine Datierung der Siedlung in die Zeit zwischen dem späten 6. und dem 7. Jh.
Ein Brand dürfte diesem Teil der Siedlung ein Ende gesetzt haben, ein Wiederaufbau kann ausgeschlossen werden. Eine Wiederbesiedlung erfolgte im Hochmittelalter.
Archäologische Funde: (Frühmittelalter) Keramik, Knochen, röm. Baumaterial, Glas, Schlacke, Metall, Lavez; (Mittelbronzezeit) Keramik (quarzgemagert mit Leistenverzierung oder flächigen Fingernageleindrücken), Silex.
Probenentnahmen: Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. Jüngere Mittelbronzezeit; spätes 6.-7. Jh. n. Chr.
KA AG, L. Galioto, Ch. Maise und D. Wälchli.
Zeihen AG, Burrihübel
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Dettagli della cronacha
Comune
Zeihen
Cantone
AG
Località
Burrihübel
Coordinate
E 2648550, N 1258550
Altitudine
440 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
Sì
Campionamento
campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
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istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
2700 m2
Data di inizio
01 dicembre 2010
Data di fine
31 dicembre 2010
Metodi di datazione
archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2012
Epoca
Medioevo, Età del Bronzo
Tipo di sito
abitato
Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
ceramica, litico (strumento), metallo, vetro
ossa
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materiale botanico
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