LK 1131, 677760/219500. Höhe 415 m. Datum der Grabung: 4.3.-6.12.1996. Alte und neue Fundstelle. Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 79, 1996, 230; St. Hochuli/G.F. Schaeren (1996) Rettungsgrabung 1996 in Oberrisch am Zugersee in der Zentralschweiz. Plattform 5 (in Vorb.). Geplante Rettungsgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung 1250 m². Siedlung.

Die durch einen Neubau bedrohte Seeufersiedlung ist seit dem Frühjahr Gegenstand einer grösseren Rettungsgrabung. Wie erwartet war im hangwärts gelegenen Teil die Erhaltung der archäologischen Hinterlassenschaften schlecht. Nebst wenigen Funden liessen sich dort aber immerhin zahlreiche Pfähle dokumentieren.
Im seeseitigen Bereich des geplanten Gebäudes gelang es, Schichten zu fassen, die umfangreiche Funde enthielten: Keramik, Silexgeräte, Steinbeile, Netzsenker u.a.m. Erfreulich war insbesondere der hier gute Zustand der organischen Reste, die stellenweise zusammen mit viel Holzkohle eine bis zu 10 cm mächtige Ablagerung bildeten.
Dem steht die schlechte Erhaltung der Keramik gegenüber, die zwar in grossen Stücken vorhanden ist, aber meist mit Hilfe von Gipsbinden geborgen werden musste. Zwei Gusstiegel und verschiedene kleine Kupferstücke zeigen, dass in der Siedlung Metall geschmolzen wurde. Eine Lage aus Lehm könnte von einer umgestürzten Fachwerkwand eines Hauses stammen.
Aufgrund der bisher geborgenen Funde dürfte es sich um die Reste eines oder mehrerer Dörfer der Pfyner Kultur (ca. 37./36. Jh. v. Chr.) handeln. Mit Hilfe von Trockeneisbohrungen wurde die Ausdehnung der Siedlungsfläche ermittelt.

Probenentnahmen: Dendrochronologie (BfA Zürich, Trivun Sormaz). Datierung: archäologisch. Pfyner Kultur. KA ZG, St. Hochuli, G.F. Schaeren, J. Weiss.