LK 1070, 2665 929/1 259 215. Höhe 357 m.
Datum der Bauuntersuchung: 10.-19.8.2021
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau). Größe der Liegenschaft ca. 250 m². Siedlung (Wohnhaus, Gasthaus).
Im Zuge des geplanten Umbaus der Liegenschaft Blumengasse 1, besser bekannt als Restaurant Hörnli, konnten die beiden Obergeschosse und der Dachstock bauarchäologisch untersucht werden. Die im Bäderquartier gegenüber dem Badegasthof Ochsen (JbAS 2021, 104, 200-201) gelegene Liegenschaft «Hörnli» besteht aus drei Gebäudeteilen.
Der nordseitige, fast quadratische 9 × 9.5 m große Kernbau wurde um 1559 westseitig gegen einen älteren Steinbau («Sense») errichtet. Das stark brandgerötete Mauerwerk deutet darauf hin, dass hier ein Vorgängerbau abbrannte. Wie zwei im neuen Verputzmörtel verbaute spätmittelalterliche Keramikfragmente andeuten, könnte der Brand mit der Plünderung des Bäderquartiers während des Alten Zürichkrieges im Jahr 1444 in Verbindung stehen.
Von einem vermutlich danach wieder aufgebauten Gebäude fanden sich keine eindeutigen Spuren. Der um 1559 errichtete Kernbau wies wohl ein gemauertes Erdgeschoss, ein geriegeltes Obergeschoss sowie ostseitig einen gemauerten Treppengiebel auf, wie es der in den 1620er-Jahren entstandene Stich von Matthäus Merian zeigt. Das Obergeschoss war in einen zentralen Korridor unterteilt, das je zwei angrenzende Räume erschloss.
Im frühen 17. Jh. wurde der vermutlich als Stube dienende nordöstliche Raum über den Korridor erweitert und mit zwei mit Grisaille-Malereien ausgeschmückten Nischen mit Stichbögen ausgestattet, die in die ostseitige Giebelwand gebrochen wurden (Abb. 57). Vergleichbare nischengeschmückte, mit Grisaille-Malereien versehene Brandmauern im Bereich der Stube sind aus Bernischem Gebiet überliefert. Evtl. steht dieser repräsentative Ausbau mit der Umwandlung des ursprünglich womöglich als Wohnhaus genutzten Baus zum Gasthof in einem Zusammenhang.
Größere Veränderungen erfuhr die Liegenschaft mit einer Aufstockung, die in den frühen 1690er Jahren erfolgte. Das mit einem liegenden Dachstuhl überdeckte zweite Obergeschoss, für dessen Bau auch ältere Bauteile verwendet wurden, wies dieselbe Raumaufteilung wie das erste auf. Charakteristisch ist eine Gelbbandfassung, mit welcher sowohl die Räume im zweiten wie auch teilweise im ersten Obergeschoss ausgemalt wurden und die sich stellenweise flächig erhalten hat.
Um 1747 wurde an den Kernbau südwestseitig ein einraumtiefer, viergeschossiger Anbau erbaut, der über eine ostseitige Laube und über den Kernbau zugänglich war. Vermutlich wurden in diesem Zusammenhang auch die Erschließung zum bzw. im Kernbau sowie der Saalbau erneuert. Spätestens im frühen 19. Jh. wurde auch das Dachgeschoss der Kernbau-Erhöhung mit Zimmern ausgebaut, sodass das «Hörnli» um 1817 über 18 Gastbetten verfügte. Fortlaufend wurden auch einzelne Raumausstattungen angepasst.
1894 wurde die Nordfassade klassizistisch umgebaut und im rückwärtigen Bereich ein weiterer Anbau erstellt. Für die frühen 1950er-Jahre und die Jahre um 1969/70 sind weitere Umbauten überliefert.
Archäologische Funde: Keramik.
Probenentnahmen: Unterwasserarchäologie und Dendroarchäologie (UWAD), F. Walder, Bericht Nr. 2131.
Datierung: bauarchäologisch; dendrochronologisch. Spätmittelalter, 1559-20. Jh.
KAAG, R. Bucher.
Baden AG, Blumengässchen 1
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Dettagli della cronacha
Comune
Baden
Cantone
AG
Località
Blumengässchen 1
Coordinate
E 2665929, N 1259215
Altitudine
357 m
Numero del sito cantonale
--
Numero dell'intervenzione cantonale
--
Nuovo sito
Sì
Campionamento
legno / carbone
analisi
dendrocronologia
Data della scoperta
--
Superficie (m2)
250 m2
Data di inizio
10 agosto 2021
Data di fine
19 agosto 2021
Metodi di datazione
dendroconologico
Anno di pubblicazione
2022
Epoca
Medioevo, Epoca moderna, Epoca contemporanea
Tipo di sito
abitato, abitato (edificio d'abitazione)
Tipo di intervenzione
--
Mobiliare archeologico
ceramica
ossa
--
materiale botanico
legno / carbone
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