LK 1195, 753 640/189 260. Höhe 581 m.
Datum der Grabungen: 18.3.-15.7.2002.

Neue Fundstelle.

Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung 1320 m².

Siedlung.

Die bisher bekannten archäologischen Fundstellen im Dorfkern von Domat/Ems liessen für das Areal des geplanten Coop-Neubaus ur- und frühgeschichtliche Siedlungsreste vermuten. Die im Frühjahr 2002 angesetzten Sondierungen auf der 4500 m² grossen Fläche erbrachten Befunde und Funde aus der Spätbronzezeit und der römischen Epoche. Aus finanziellen Gründen musste sich der Archäologische Dienst bei den folgenden Flächengrabungen auf die östliche Zone beschränken. Auf diesem Gelände, bisher als Heuwiese und Obstgarten genutzt, waren die archäologischen Strukturen deutlich weniger gestört als im Westbereich, der mit unterkellerten Häusern der frühen Neuzeit überbaut war.

Im zentralen Grabungsbereich wurden an Befunden Gruben sowie Pfostenlöcher und Herdstellen von römischen Holzbauten dokumentiert. Das Spektrum der Gefässfragmente aus Ton und Lavez umfasst die Zeitspanne 1.-4. Jh., eine kleine Zahl von Funden gehört ins Frühmittelalter. Die römischen Befunde waren in eine spätbronzezeitliche Fundschicht eingetieft, die sich auf der ganzen Fläche der Überbauung verfolgen liess. Eine Vielzahl Spätbronzezeitlicher Gruben unterschiedlicher Verwendungszwecke kam zum Vorschein. Daneben waren Pfostenlöcher und Herdstellen dieser Besiedlungsphase zuweisbar. Anhand der Funde (Keramik, Metall) sind Belegungen der frühen (BzD) und der entwickelten Spätbronzezeit (HaA/HaB, mit Laugen-Melaun-Keramik) zu erkennen.

Probenentnahmen: Schlämmproben für die Bestimmung von Makroresten und C14-Datierungen. Holzkohleproben für Artenbestimmung. Faunistisches Material.

Datierung: archäologisch. Spätbronzezeit; Römische Zeit.

A D G R, M. Seifert.