LK 1126, 2586850 / 1221600. Höhe 438 m.
Datum der Grabung: 16.7.2013-14.6.2015
Datum der Baubegleitung: 14.6.2015-Frühling 2016. Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 98, 2015, 231f.; K. König/ U. Liechti, Biel, Gurzele. «In villa Gurzelon» - eine früh- bis hochmittelalterliche Landsiedlung bei Biel, Mett. Arch BE 2016 (in Vorbereitung).
Geplante Notgrabung (Neuüberbauung des ehemaligen Gärtnereiund Sportplatzareals). Grösse der Grabung 22000 m². Siedlung. Gräber.

Im Zug der Arbeiten 2015 wurde ein sechstes Gehöft der früh- bis hochmittelalterlichen Siedlung freigelegt. Es bestand ebenfalls aus Pfostenbauten, Grubenhäusern und kleinen Speicherbauten. Eine ehemals etwas abseits gelegene Gräbergruppe befindet sich nun in dessen näherer Umgebung. Die bereits in den Sondierungen von 2013 an zwei Stellen angetroffene Strasse wurde in ihrem weiteren Verlauf erfasst. Bei den Abklärungen zum Zustand des Schüssdamms im Sommer 2015 wurde sie am gegenüberliegenden Ufer nachgewiesen. Demnach muss hier, im unmittelbaren Siedlungsbereich, eine Brücke über die Schüss geführt haben.
Überraschend kamen gegen Ende der Ausgrabung Reste einer spätneolithischen Grabanlage zum Vorschein. Es ist anzunehmen, dass sie beim Bau der Sportplätze und des Clubhäuschen im 20. Jh. stark beschädigt wurde. Ein Gräbchen von 40-50 cm Breite umschloss ein Geviert von 2.5 × 1.6 m. Darin fanden sich stark verwitterte Reste von Granit-/Gneisplatten. Das Grablegungsniveau wie auch die Bestattung(en) fehlten bis auf wenige verlagerte Knochenfragmente. Zwei Silexpfeilspitzen passen zu einem lüscherzzeitlichen Radiokarbondatum (ETH-64561, 4350 ± 27 BP, 3079-2902 calBC).
Mitte Juni 2015 war die archäologische Untersuchung in der Überbauungszone beendet. In der südöstlich anschliessenden Fläche greifen die Massnahmen zur Schüssrenaturierung nur punktuell in den Boden ein und werden baubegleitend betreut.

Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Glas, Bein, Lavez, Eisen, Buntmetall, Münzen, Silex, Tierknochen.
Anthropologisches Material: 17 Skelette
Probenentnahmen: Holzkohle (C14), Sediment (Botanik)
Datierung: archäologisch; C14. Neolithikum; 5.-12. Jh. A D B, K. König.