LK 1131, 2677 070/1 229 820, Höhe um 460 m.
Datum der Grabung: Februar - November 2022.
Bibliografie zur Fundstelle: Gnepf Horisberger, U./Hämmerle, S. (2001) Cham-Oberwil, Hof (Kanton Zug). Befunde und Funde aus der Glockenbecherkultur und der Bronzezeit. Basel; Jecker, D. (2017) Nach 1000 Jahren wiederentdeckt - eine karolingisch-ottonische Emailscheibenfibel aus Cham-Oberwil (Kanton Zug). ZAK 74, 2, 69-80; JbAS 105, 2022, 235-236 (mit älterer Lit.); Tugium 38, 2022, 35-37 (mit älterer Lit.).
Geplante Notgrabung (Kiesabbau).
Größe der Grabung ca. 7000 m². Grab? Siedlung? Depot? Bereits 2021 wurde auf den Parzellen 802, 803 und 804 eine ca 4500 m² große Fläche ausgegraben. Die Untersuchungen setzten sich 2022 hangaufwärts fort. Dabei fanden sich fünf im Grundriss ungefähr rechteckige Feuergruben, die allesamt Nordwest-Südost ausgerichtet waren. Die Länge der Befunde variierte zwischen 1.53 m, die Breite betrug 1.1-1.3 m. Verfüllt waren die Gruben jeweils mit einer Hitzesteinpackung und darunterliegenden Resten verkohlter Hölzer. Sie enthielten - wenn überhaupt - nur einzelne Keramikfragmente und kalzinierte Knochensplitter. Einschließlich dieser fünf Feuergruben konnten am Südwesthang des Drumlins mittlerweile mindestens 20 solcher Befunde ausgegraben werden. Die bis heute vorliegenden C14-Daten weisen ausnahmslos in die Spätbronzezeit. Aus dem Umfeld der Feuergruben sind nach wie vor keine eindeutigen Siedlungsspuren bekannt. Einen 25 m langen und bis zu 2.5 m breiten, Nordwest-Südost ausgerichteten Kiesstreifen, der von einer der Gruben durchschlagen wird, interpretieren wir als den Rest eines befestigten Wegs. Ebenfalls in die Spätbronzezeit datieren drei Keramikkonzentrationen, die mehrere Kilogramm an verhältnismäßig gut erhaltenen Scherben lieferten. Die erste fand sich zwischen zwei jeweils rund 1 m² großen, anthropogenen Geröllansammlungen, die wohl in einem zeitlichen und funktionalen Zusammenhang mit der Deponierung stehen. Wenige Meter nordwestlich davon kam in einer 2.5 x 2 m großen und nur wenige Zentimeter tiefen Grube eine zweite Keramikkonzentration zum Vorschein. Diese enthielt unter anderem die Fragmente eines Mondhorns. 2 m nordwestlich dieses Befunds lag eine von rezenten Baumwurzeln durchschlagene, dritte Keramikkonzentration. Wie bei der zweiten Deponierung fanden sich darin außerdem zahlreiche gebrannte Lehmbrocken und Holzkohlestückchen. Darüber hinaus kamen im Verlauf der diesjährigen Kampagne mehrere Mulden und Gruben unterschiedlicher Form und Größe zum Vorschein. Einige davon enthielten prähistorische und andere römische Keramikscherben. Außerdem konnten zahlreiche, teilweise großflächige Steinkonzentrationen freigelegt werden. Die aus Kies, Bruchsteinen oder Geröllen bestehenden, zweifellos anthropogenen Strukturen dürften mehrheitlich prähistorisch oder römisch datieren. Aus solchen Befunden stammen u.a. das Rand-, Henkel- und Bodenfragment einer Dressel 1c-Amphore. Besonders hervorgehoben sei an dieser Stelle eine 10 m lange und 0.3 m breite, leicht bogenförmige Steinsetzung aus gestellten Geröllen. Zusammen mit einer weiteren bogenförmigen, mit ihr verbundenen Steinsetzung bildet sie eine tropfenförmige, 5 x 2.5 m große, umfriedete Zone. Durchschlagen wird die Struktur von einem im Grundriss hufeisenförmigen Graben, der römische Keramikscherben sowie zahlreiche Holzkohlestückchen und kalzinierte Knochensplitter beinhaltete. Die Steinkonstruktion setzt sich in westlicher und nordöstlicher Richtung fort. Diese Bereiche werden in den kommenden Jahren ausgegraben. An Streufunden sind das Fragment einer Pfahlbauperle, eine bronzene Pfeilspitze, der Bügel einer Sanguisuga-Fibel, sieben keltische Münzen (vier Potinmünzen vom Zürcher Typ, ein Büschelquinar, ein Kaletedou-Quinar und ein Ninno-Quinar), ein republikanischer Denar sowie das Fragment einer emaillierten, römischen Scheibenfibel erwähnenswert.
Archäologische Funde: Keramik, Stein, Knochen, Metall, Münzen, Glas.
Probenentnahmen: Mikromorphologie, Makroreste, C14.
Datierung: archäologisch; numismatisch. Bronzezeit; Eisenzeit; Römische Zeit.
KA ZG, D. Jecker, K. Rüedi, G. Schaeren und St. Doswald.
Cham ZG, Oberwil, Äbnetwald
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Dettagli della cronacha
Comune
Cham
Cantone
ZG
Località
Oberwil, Äbnetwald
Coordinate
E 2677070, N 1229820
Altitudine
460 m
Numero del sito cantonale
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Numero dell'intervenzione cantonale
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Nuovo sito
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Campionamento
resti botanici, campioni di sedimenti geoarcheologici
analisi
14C, micromorfologia
istituzione
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Data della scoperta
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Superficie (m2)
7000 m2
Data di inizio
febbraio 2022
Data di fine
novembre 2022
Metodi di datazione
14C, numismatical, archeologico
autore
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Anno di pubblicazione
2023
Epoca
Età del Bronzo, Impero romano
Tipo di sito
abitato, funerario (tomba), ripostiglio
Tipo di intervenzione
Scavo (Scavo di salvataggio)
Mobiliare archeologico
ceramica, litico, metallo, metallo (monete), vetro
ossa
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materiale botanico
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