LK 1252, 691 266/153 352, Höhe 1153 m
Datum der Grabung: Juli 2003.
Neue Fundstelle.
Geplante Sondierung (Lehrgrabung).
Untersuchte Fläche 7.5 m².

Nach dem Erfolg, der sich im Sommer 2002 bei den ersten archäologischen Untersuchungen der Abteilung Ur- und Frühgeschichte der Universität Zürich in der Leventina eingestellt hat (s. Römische Zeit, Calonico TI), wurden im März 2003 im Beisein von Giuseppe Chiesi, capo Ufficio beni culturali und Rossana Cardani Vergani, capo Servizio archeologia in Bellinzona, weitere potenzielle Fundorte entlang der «strada alta» aufgesucht. Als Ziel der weiteren Aktivitäten in der Leventina haben sich die beiden Institutionen eine systematische Erforschung prähistorischer Siedlungen und Verkehrswege in diesem Gebiet gesetzt.
Ein Fokus wurde auf Airolo-Madrano gerichtet, da auf der Mött Chiaslasc (Motta Caslascio), einem Felsplateau knapp 100 m vom römerzeitlichen Gräberfeld von Madrano entfernt, schon bei der ersten Geländebegehung geschmiedete Eisenobjekte, Glas und Fragmente von Lavezgefäßen aufgefallen waren. Die Funde lagen in Erdhaufen, die jeweils von Tieren beim Gangbau an die Oberfläche befördert werden. Bei der im Sommer 2003 durchgeführten Sondierung wurden hier auch eindeutige Siedlungsspuren in Form von Resten zweier verschiedener Randbefestigungen entdeckt und dokumentiert. In dem 5 m langen und nur 2 m breiten Schnitt gelang es zudem, in einer Tiefe von mehr als 1 m, den Nachweis einer prähistorischen Kulturschicht zu erbringen. Die darin enthaltenen Tonscherben sind archäologisch in die Bronzezeit zu datieren.
Aufgrund dieser ersten Resultate ist für den Sommer 2004 eine ausgedehnte Flächengrabung auf der Mött Chiaslasc geplant.

Datierung: archäologisch.
Abteilung Ur- und Frühgeschichte, Universität Zürich, B. Schmid-Sikimić.