LK 1089, 648094/248648. Höhe 386 m.
Datum der Grabung: März-Juni 2012.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 25, 1933, 104; 26, 1934, 49; 45, 1956, 54; 47, 1958/1959, 186.
Geplante Baubegleitung und anschliessende Notgrabung (Bau 7400 m² grosse Einstellhalle). Grösse der Grabung 910 m².
Römischer Gutshof.
Das Vorhandensein eines römischen Gutshofes in Buchs ist seit der 1955 durchgeführten Strassenbaukorrektur am Nordhang der Erhebung Bühlrain bekannt. Dabei kamen einige Mauerzüge sowie Bruchstücke gehobener Ausstattung des Herrenhauses zum Vorschein. In der Notgrabung 2012 wurde erstmals der Wirtschaftstrakt erfasst. Im Süden der geplanten Überbauung legte die Kantonsarchäologie Aargau den nordwestlichen Bereich der pars rustica frei. Im restlichen Areal waren keine römischen Spuren feststellbar.
Der 75 m nördlich der pars urbana erfasste Nordwesttrakt der pars rustica setzt sich aus zwei zweiphasigen Ökonomiegebäuden zusammen. Die Bauten sind in einer Achse angeordnet und werden von einer freien Fläche voneinander getrennt. Letztere wird im Süden durch eine Umfassungsmauer von dem mutmasslichen zentralen Innenhof begrenzt. Von den Gebäuden haben sich vorwiegend die in den Boden eingetieften Fundamente aus Flusskieseln erhalten. Sämtliche Fussböden fehlen. Zur ersten Bauphase gehört im Ostteil des erfassten Traktes ein rechteckiges Gebäude von 15.50 m Breite und mindestens 23 m Länge, dessen aufgehende Mauern aus Tuffquadern bestanden. Da die Nutzungsschicht bei der Errichtung des Nachfolgebaus abgetragen wurde, fehlen jegliche Hinweise auf eine Gliederung im Innern. Von der Südwestecke verläuft eine mutmassliche Hofmauer zu den 55 m weiter im Westen liegenden Resten eines zweiten Baus. Die Fläche zwischen den beiden ist zwar grossflächig modern gestört; da aber die noch intakten Bereiche frei von Abbruchschutt sind, darf man sie als Hoffläche interpretieren.
Der partiell erhaltene bzw. fassbare Westbau ist 10.50 m breit und in zwei unterschiedlich grosse und Ost-West orientierte Räume unterteilt. Seine südliche Mauer liegt in der Verlängerung der Hofmauer und weist einen nach Süden abzweigenden Maueransatz auf. Es handelt sich vermutlich um die Verzahnung zwischen Nord- und Westtrakt. Unter den spärlichen Funden der ersten Phase gibt nur die Keramikscherbe eines rot geflammten Gefässes aus dem Bauthorizont des Ostbaus einen Anhaltspunkt für die Datierung. Ihr Dekor ist typisch für die Keramikproduktion der zwischen 70 und 101 n. Chr. in Vindonissa stationierten 11. Legion.
Die Gründe, welche zu den Umbaumassnahmen im 2012 untersuchten Wirtschaftstrakt geführt haben, sowie der Zeitpunkt der Arbeiten lassen sich nicht erschliessen. Die zweite Phase der pars rustica ist durch regelmässigere Baufluchten charakterisiert, die durch die einheitliche Breite der Gebäude von 13.50 m erzielt werden. Beim Ostgebäude wurde sie durch den Abbruch und Verschiebung der Nordmauer um wenige Meter nach Süden erreicht. Der Westbau wurde hingegen vollständig neu errichtet. Beim Ostbau wurde zudem die Westmauer verschoben, so dass die erfasste Mindestlänge auf 25 m wächst. Ein zentraler Korridor unterteilte nun den neuen Innenraum in zwei unterschiedlich grosse und Ost-West orientierte Räume. Das neue Nutzungsniveau dazu wurde durch eine Planierung um 10 cm angehoben. Das Fehlen von Nutzungsspuren auf deren Oberfläche deutet auf das Vorhandensein eines Holzbodens hin. Der neue, mindestens 11 m lange Westbau weist vier Nord-Süd orientierte Räume auf. Die zwei mittleren sind nur gerade 2 bzw. 2.30 m breit und durch eine Tür in der gemeinsamen Mauer miteinander verbunden. Der Wirtschaftstrakt wurde nach einem Brand am Ende des 2. bzw. am Anfang des 3. Jh. aufgegeben.
Archäologische Funde: Keramik, Glas, Baukeramik, Architekturfragment (neuzeitlich: Keramik, Ofenkacheln, Metall, Münze).
Faunistisches Material: Austernschale.
Datierung: archäologisch. 3. V. 1.Jh.-Ende 2./Anfang 3.Jh.
KA AG, L. Galioto und D. Wälchli.
Buchs AG, Oberdorf
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Détail de la chronique
Commune
Buchs (AG)
Canton
AG
Lieu-dit
Oberdorf
Coordonnées
E 2648094, N 1248648
Altitude
386 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
7400 m2
Date de début
01 mars 2012
Date de fin
30 juin 2012
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2013
Époques
Empire romain
Type de site
habitat (ferme/établissement rural)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique (élément architectural (prélevé)), verre, métal, métal (monnaies/médailles)
Os
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Matériel botanique
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