LK 1089, 2648060 / 1248470. Höhe 390 m.
Datum der Grabung: 13.3.-8.5.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 25, 1933, 104; 26, 1934, 49; 45, 1956, 54; 47, 1958/59, 186; JbAS 96, 2013, 194 f.
Geplante Notgrabung (Bau Mehrfamilienhäuser inklusive Tiefgarage). Grösse der Grabung 1660 m².
Siedlung.
Die Fundstelle liegt im Buchser Oberdorf, am südwestlichen Hangfuss der Erhebung Bühlrain, auf der die pars urbana eines römischen Gutshofes vermutet wird. Daher führte die KA AG auf dem betreffenden Areal am 12.2.2015 Sondierungen durch. Während letztere im Nordwesten negativ ausfielen, wurden im Nordosten und im gesamten Südteil der Fläche römische Abbruchschichten sowie Strukturen festgestellt. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde das Areal baubegleitend archäologisch untersucht.
Die Grabungsfläche liegt unmittelbar südwestlich der Erhebung Bühlrain, auf der seit den 1930er-Jahren wiederholt Baustrukturen eines römischen Gutshofes angetroffen wurden. Allerdings sind bis jetzt weder dessen Form noch komplette Ausdehnung bekannt. Aufgrund der Ergebnisse der Notgrabung im Bereich der Überbauung Keiserpark im Buchser Oberdorf 2012 (Bch.012.1) ging man bislang davon aus, dass der Gutshof Ost-West-orientiert war und sich vom Bühlrain weiter gegen Osten erstreckte. Die Ergebnisse der jüngsten Grabung weisen nun aber darauf hin, dass sich die Anlage auch in südwestlicher Richtung des Bühlrains ausdehnte.
Im Zuge der Ausgrabung 2015 wurde ein weiterer Bereich des römischen Gutshofes von Buchs untersucht. Aufgrund der Befunde ist davon auszugehen, dass es sich dabei um Teile eines Hofareals handelte, das im Westen und im Süden jeweils von einer Umfassungsmauer (Abb. 17) umgeben war. Die südlich der südlichen Umfassungsmauer angeschnittenen Reste sind evtl. als weiterer Hof der Villa zu deuten.
Es liessen sich mindestens drei Bau- bzw. Nutzungsphasen sowie Unterphasen unterscheiden. Die gefundenen Münzen deuten darauf hin, dass das Areal vom 1. bis zum Ende des 3. Jh. besiedelt war. In der ersten Phase scheint es nur extensiv genutzt worden zu sein. Mehrere Kiesschichten sind möglicherweise als Reste von Wegen im Zusammenhang mit der Erschliessung des freigelegten Bereichs zu interpretieren. Ein stark abgegriffener As aus der 1. H. 1. Jh. n. Chr. ergibt einen groben t.p.q. für diese Phase.
In der darauffolgenden (Haupt-)Phase wurden die oben erwähnten Umfassungsmauern errichtet. Der dadurch entstandene bekieste Hof wurde durch einen Torbau im Süden erschlossen. Die Funde sprechen für eine Datierung des Bauzustandes in den Zeitraum von der 2. H. 1. Jh. bis ins frühe 3. Jh. n. Chr.
Unklar ist nach wie vor, ob der beschriebene Hof bereits zur pars urbana des Gutshofes gehört oder ob auch südlich der postulierten Villa auf dem Bühlrain von einem Wirtschaftstrakt auszugehen ist. Mächtige Abbruchschichten markieren das Ende der Hauptphase. Es folgten mehrere Nachnutzungen. Zu nennen ist etwa ein Pfostenbau, der entlang der bereits abgebrochenen südlichen Umfassungsmauer errichtet wurde. Ein Antoninian des Divus Claudius 2 ergibt einen t.p.q. für diese letzte Phase in die 2. H. 3. Jh. n. Chr.
Als besondere Funde seien ein silberner oder verzinnter Löffel mit beutelförmiger Laffe sowie mehrere bearbeitete Steinplattenfragmente, teilweise aus importierten Marmor, erwähnt, die als gehobene Ausstattungselemente von Gebäuden der pars urbana zu deuten sind.
Archäologische Funde: Keramik, Eisen, Glas, Bronze, Silber, Münzen, Bauelemente.
Faunistisches Material: Tierknochen, noch unbearbeitet.
Probenentnahmen: Erd- und Mörtelproben.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr.
KA AG, J. Baerlocher.
Buchs AG, Bachstrasse
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Détail de la chronique
Commune
Buchs (AG)
Canton
AG
Lieu-dit
Bachstrasse
Coordonnées
E 2648060, N 1248470
Altitude
390 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
1660 m2
Date de début
13 mars 2015
Date de fin
08 mai 2015
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2016
Époques
Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, verre, métal (monnaies/médailles)
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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