LK 1067, 2615 583/1263722. Höhe 290 m.
Datum der Bauuntersuchung: April-Juli 2018.
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau Wohn- und Ökonomiegebäude). Untersuchte Fläche 158 m², auf 2 Etagen.
Bauernhaus.
Den ältesten nachgewiesenen Gebäudeteil der Liegenschaft bildet das Haus an der Hauptstrasse 23: ein mittelalterlicher Steinbau, der vor 1471 datiert. Er war nicht in die Bauuntersuchung einbezogen, seine ursprüngliche Nutzung ist unbekannt. Nördlich anschließend war ein Mittertennhaus in Hochgerüstbauweise (Eiche) errichtet worden, Hauptstrasse 25, dessen Bauhölzer frühestens 1471 bis 1473 geschlagen wurden. Dessen Wände wurden mit raumhohen Staken und Lehm ausgefacht. Der bereits vorhandene und nun integrierte Steinbau diente dabei bis ins Obergeschoss als Konstruktionsbasis und Auflager der Rähme. Das erweiterte Gebäude inklusive Steinbau misst im Grundriss 18 auf 12 m. Das Hochgerüst ist in vier Längs- und drei Querachsen unterteilt. Konstruktionsteile am Hochgerüst zeigen, dass die Dachkonstruktion den älteren Kernbau mit einer zusätzlichen, vierten Querachse mitüberdeckt hatte. Es ist unklar, ob das woh mit Stroh bedeckte Dach giebelseitig mit oder ohne Walme ausgeführt war. 1487 wurde innerhalb des neu erstellten Holzbaus ein hochliegender Eingang in den Kernbau erstellt. Das Obergeschoss des Wohnteils wurde frühestens 1511 in der Firstachse mit einer Bohlenständerwand unterteilt. Die im Erdgeschoss liegende Küche war gegen den Dachraum hin offen, denn die Bohlenständerwand ist auf der ihr zugewandten Seite stark verrußt. Den nun abgetrennten, straßenseitigen Raum im Obergeschoss betrat man direkt vom Flur aus mit einer Stiege. Weitere Umbauten folgten: Erneuerung der Dachbalken über dem Wohnteil, wohl mit gleichzeitigem Beginn der Versteinerung des Gebäudes (1577), Einbau einer neuen Bohlenwand im Erdgeschoss zwischen Flur und Küche (1640) und neue Deckenbalken aus Nadelholz (1679). Spätestens jetzt erhielt die zum Dachraum offene Küche eine Decke. Vermutlich um 1700 wurde das Gebäude in zwei Liegenschaften aufgeteilt: in das Haus Hauptstrasse 23 (der mittelalterliche Steinbau) und das Haus Hauptstrasse 25. Ersteres nutzte man fortan als reinen Wohnbau, letzteres - und bis heute - als Bauernhaus, das man 1718 mit einem liegenden Dachstuhl (Nadelholz) neu überdachte. Von der Hochständerkonstruktion von 1472 sind bis heute drei Binderachsen gut erhalten und einsehbar. Die Konstruktionsteile werden in die Baumassnahmen von 2018 integriert. Dieses stattliche Bauernhaus, ist um einige Jahrzehnte das älteste bisher bekannte aus der Nordwestschweiz. Im Bereich des Wohnteils wurde eine Ausgrabung durchgeführt. Es kamen Hinweise auf Siedlungstätigkeit in der jüngeren Eisenzeit und Reste eines Grubenhauses circa aus dem 9. Jh. n.Chr. zum Vorschein.
Archäologische Funde: Keramikfragmente, Knochen, Eisen.
Probenentnahmen: Dendro, Holzkohle (C14), Sediment (Archäobotanik).
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Kernbau vor 1471; Bauernhaus in Hochständerkonstruktion Herbst/Winter 1471/72 und nachfolgende datierte Umbauten.
Archäologie Baselland, C. Spiess.
Muttenz BL, Hauptstrasse 25
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Détail de la chronique
Commune
Muttenz
Canton
BL
Lieu-dit
Hauptstrasse 25
Coordonnées
E 2615583, N 1263722
Altitude
290 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
bois/charbon de bois, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
158 m2
Date de début
avril 2018
Date de fin
juillet 2018
Méthode de datation
14C, dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2019
Époques
Moyen Âge, Âge du Fer, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (bâtiment d'habitation)
Type d'intervention
--
Mobilier archéologique
céramique, matériel organique, métal
Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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