LK 1071, 676 397/259 861. Höhe 466 m.
Datum der Grabung: 13.9.-31.12.2010, wird 2011 weitergeführt.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Größe der Grabung ca. 600 m².

Frühmittelalterliches Gräberfeld.
Bereits 1938 wurden auf der fraglichen Parzelle beim Bau eines Einfamilienhauses neun beigabenführende Körpergräber aus dem 7. Jh. beobachtet. Ein Neubauprojekt mit dem Abbruch der bestehenden Liegenschaft und der Errichtung zweier Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage löste die jüngste Rettungsgrabung aus. Bis Redaktionsschluss wurden zu den Gräbern von 1938 zehn weitere untersucht. Es handelt sich durchwegs um geostete Körperbestattungen in gestreckter Rückenlage. Bezüglich der Ausstattung hervorzuheben sind Grab 12, mit Spatha und Sax, sowie Grab 16 mit einer Lanze. Erwähnenswert ist auch Grab 15, in welchem eine Frau mit einer Halskette aus bunten Glasperlen bestattet worden war. Im Beckenbereich scheinen sich Reste einer Gürteltasche mit Inhalt erhalten zu haben (Blockbergung, noch nicht untersucht). War die Gürteltasche tatsächlich der Frau mitgegeben worden, oder wird die Auswertung des nur teilweise und zudem sehr schlecht erhaltenen anthropologischen Materials auch noch Knochen eines Mannes und damit einer Doppelbestattung zum Vorschein bringen?

Anthropologisches Material: spärliche Reste von derzeit zehn Körperbestattungen.
Probenentnahmen: Blockbergungen, Proben für Leder-, Fell- und Textilbestimmung sowie Holzartenbestimmung.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter, um 600.
K A Z H, Ch. Bader.