LK 1032, 706 600/280 550. Höhe 590 m.
Datum der Grabung: 2005-2007.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 88, 2005, 391; K. Bänteli, Die Burg Hohenklingen spiegelt 800 Jahre Steiner Geschichte. Schaffhauser Magazin 1, 2007, 38-43; K. Bänteli, Rundgang durch ein Burgenjuwel. Extra Hohenklingen. Schaffhauser Nachrichten 14. September 2007, 5-7; K. Bänteli, Hohenklingen ob Stein am Rhein, Juwel der schweizerisch-süddeutschen Burgenlandschaft. Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 20, 2008.
Geplante Notgrabung und Bauuntersuchung (Sanierung). Grösse der Grabung ca. 200 m² außen, bzw. ca. 150 m² innen.
Siedlung.
Etappen der Sanierung: 12.4.-18.7.2005: Im Vorfeld der Bauarbeiten im Bereich der geplanten Liftkaverne, Ausgrabung des mit Latrinenschutt verfüllten Burggrabens. Ab August 2005: Restaurierungsarbeiten, einerseits mit Ausgrabung der Erdgeschosse von Palas, Mittelbau und Kapelle sowie des Turmsockels, andererseits mit Bauuntersuchungen und Dendrodatierungen am gesamten Bauwerk. 15.9.2007: Einweihung. Seither wieder öffentlich zugänglich mit Ausstellung von Fundmaterial, Baugeschichte und Rekonstruktionen.
Baugeschichte (ohne Detailauswertung der Ausgrabungen): Hohenklingen hat wie keine andere Burg am Bodensee ihr mittelalterliches Erscheinungsbild bewahrt. Sie hat die typische Entwicklung von der Wehrburg zum Schloss, zur Festung oder zur Ruine nicht mitgemacht und ist auch von kriegerischen Zerstörungen verschont geblieben.
11./12. Jh.: Vorgängeranlage der heutigen Burg in zähringischer Zeit. Vermutlich eine Holzburg mit einem nördlichen Befestigungsgraben im Bereich der neuen Lifterschließung.
1219-1226/32: In dieser Zeit erbauen vermutlich die Freiherren von Klingen die heutige Burg, im Machtvakuum nach dem Aussterben der Zähringer. Erhalten sind davon Ringmauer und Palas im Westen, nicht aber der ältere Turm ganz im Osten. Wiederverwendete Bauhölzer stammen von 1212/13, aus der abgebrochenen Vorgängeranlage.
1250-1283: Ausbau der Burg mit dem Ostteil des Palas, dem Mittelbau und dem jetzigen neuen Turm von 1250/51-54.
1393-1406: Die Wehrburg erhält eine neue Schildmauer im Osten, ein Turmdach an Stelle der offenen Zinne und eine Kapelle. Mit dem komfortablen, hölzernen Mittelbau hält städtischer Wohnkomfort Einzug.
1419 und 1433: In zwei Schritten verkaufen die letzten Hohenklingener Burg und Stadt Stein am Rhein an die Klingenberger. Eine der beiden Familien errichtet 1423 den Obergaden, das 3. Obergeschoss über dem Palas. Die Burg erreicht das heutige Bauvolumen.
1457: Nach dem Kauf durch die Stadt Stein am Rhein wird die Feste durch einen Burgvogt verwaltet. Sie dient als Brandwache für die Stadt und als Hochwacht. Um 1460 richtet man den Wehrgang für Feuerwaffen ein, mit Kammer für die Wachtmannschaft und Arrestzelle.
1526 und 1551: In den Reformationskriegen (Stein wird 1523 als erster Ort der Schweiz zusammen mit Zürich reformiert) werden auf der Turmzinne und im Palasobergaden Geschützstellungen eingebaut. Eine der Kanonen, ein sogenanntes Falkonet von 1526, ist noch erhalten und im städtischen Rathaus aufgestellt.
1644: Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) baut man den Mittelbau Ost komplett um. Über dem Burgtor entsteht der vorkragende Rote Laden für den Wächter.
1712: Im Toggenburger- oder 2. Villmergerkrieg (beendet die Vormachtstellung der katholischen Orte in der Schweiz) Einbau der Laube vor dem Turm zur besseren Einsicht in den engen Zwinger.
1863-1891: Nutzung als Kuranstalt und Gasthof. Einrichtung einiger bescheidener Gästezimmer.
1895-1897: Gesamtrestaurierung der reparaturbedürftigen Burg.
2005-2007: Gesamtrestaurierung durch die Stadt Stein am Rhein mit Lifteinbau. Finanzielle Unterstützung durch die Jakob und Emma Windler Stiftung, den Kanton Schaffhausen und die Schweizerische Eidgenossenschaft.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Ofenkacheln, Baukeramik, Metall, Glas.
Faunistisches Material: wenig, unbearbeitet.
Datierung: dendrochronologisch; archäologisch. 12.-20. Jh.
KA SH.
Stein am Rhein SH, Burg Hohenklingen
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Détail de la chronique
Commune
Stein am Rhein
Canton
SH
Lieu-dit
Burg Hohenklingen
Coordonnées
E 2706600, N 1280550
Altitude
590 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
200 m2
Date de début
2005
Date de fin
2007
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2008
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, céramique (élément architectural (prélevé)), métal, verre
Os
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Matériel botanique
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