LK 1112, 2703 620/1 232 715. Höhe 404 m. Datum der Detailinventarisation: 8.-26.5.2023. Bibliografie zur Fundstelle: Kelterborn, P. (1992) Eine Beilwerkstatt im Seegubel, Jona SG. JbSGUF 75, 133-138. Geplante Oberflächenaufnahme. Grösse der erfassten Fläche 17 m². Siedlung.

Durch die Untersuchung von zehn kleinen, 1-2 m² messenden Flächen konnten insbesondere neue Informationen über die Abdeckung des Seegrundes und deren mögliche Schutzwirkung sowie die Pfahldichte im Siedlungsareal gewonnen werden. Das Zentrum der Fundstelle ist leicht schlechter geschützt als die umliegenden Bereiche, jedoch mit einer deckenden Lage Steine, Kies und/oder Sand überdeckt. Im Zentrum der Fundstelle sind bis zu 15 Pfähle pro m² vorhanden. Die Dichte des Pfahlfeldes nimmt gegen Westen sprunghaft ab, gegen Osten bleibt sie über 50-60 m unvermindert hoch, bevor sie auch hier abnimmt. Der westliche Siedlungsbereich ist am stärksten durch bodennahe Strömungen gefährdet, wie das berechnete Gefährdungsraster aufzeigt. In Kernbohrungen konnte im Siedlungszentrum eine Kulturschicht gefasst werden, welche sich direkt unter der Stein- und Kiesabdeckung am Seegrund befindet. In den übrigen Bereichen ist keine Kulturschicht mehr vorhanden, Richtung Ufer und Westen ist in den Bohrungen oder bereits am Seegrund Seeton fassbar. Neben Erosion durch Strömungen ist in Seegubel mit einem weiteren Faktor zu rechnen: Es sind Kamberkrebse beobachtet worden, die ihre Höhlen in die Kulturschicht graben und damit archäologische Substanz zerstören. 2023 wurden die Hölzer der Aktion 2021 analysiert. Dabei gelang es, die bislang mit Einzelhölzern vorliegenden Daten des 28. und 38. Jh. v. Chr. zu bestätigen und weitere Hölzer zu datieren. Ein Einzelholz lieferte zudem ein unsicheres Datum um 2775 v. Chr., was zu der schnurkeramischen Siedlungsphase gehören könnte und erste Hinweise auf die Siedlungsdauer gibt. Die Eschen zeigen wie die Weisstannen ein hohes Potenzial und ähnliches wird auch von den Erlen des Fundortes erwartet.

Archäologische Funde: 15 Fundkomplexe, Keramik, Silices, Vogelpfeil, Geweihsprosse, vier C14-Proben. Probenentnahmen: 144 Holzproben, unbearbeitet. Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Pfyn; Horgen; Schnurkeramik; Spätbronzezeit. Im Auftrag der KA SG: Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Unterwasserarchäologie & Dendroarchäologie, Ch. Michel und N. Bleicher.