LK 1131, 2681557 / 1224431. Höhe 418 m.
Datum der Grabung: 27.3.-10.4.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: Artikel zum Haus Unter Altstadt 12, in Vorbereitung, erscheint voraussichtlich im Tugium 35, 2019.
Geplante Notgrabung (Leitungsanschluss). Grösse der Grabung 12 m².
Siedlung.

Zwei quer durch das kleine Zwischengässlein direkt neben dem Gebäude angelegte Sondierschnitte ergänzten zum einen die Ergebnisse der zuvor im Innern des Hauses getätigten Ausgrabungen, zum anderen bestätigten sie die Beobachtungen aus einer älteren Leitungsverlegung im Jahr 1983.
Trotz grossflächiger Störungen war es möglich, auf einem ca. 1 m breiten Streifen entlang der Gebäudemauern noch in situ liegende Schichten zu fassen. Diese kamen bereits knapp unter der modernen Pflästerung zum Vorschein und sind nach Ausweis der Stratigraphie älter als die Mauer des Altstadt-Hauses, von welcher nur gerade eine Steinlage unter das aktuelle Gehniveau reichte. Gemäss den Voruntersuchungen ist der Bau der Mauer etwa um 1300 anzusetzen. Das Fundmaterial aus dem Schichtpaket mit Fragmenten eines Dreibeintopfes und eines Topfes mit Leistenrand bestätigt diese zeitliche Einordnung. Darunter kam ein trockenverlegter Mauerzug bestehend aus einer Reihe einlagiger, grossformatiger Steinblöcke zum Vorschein. Er verlief parallel zur jüngeren Mauer und diente vielleicht als Balkenauflager. Direkt hinter der Steinsetzung wurde eine dichte Schüttung aus 8-30 cm grossen Steinen gefasst, die möglicherweise die Basis für einen Boden gebildet hatte. Im Westen stiess der Mauerzug an eine ältere, mit Mörtel gefügte Mauer an, welche im rechten Winkel dazu stand und somit parallel zum nahen See verlief. Da auf der gesamten Gassenlänge keine weiteren Befunde mit derselben Ausrichtung beobachtet wurden, ist sie vermutlich nicht als Gebäudemauer zu deuten. Es dürfte sich vielmehr um eine Stütz- resp. Terrassierungsmauer oder vielleicht um die Fortsetzung einer in der Unter Altstadt 14 gefassten frühen Ehgrabenmauer handeln.
Die angetroffenen Mauerausschnitte wurden vom Leitungsbau glücklicherweise nicht tangiert, sodass sie nach Abschluss der Bauarbeiten ungestört in situ belassen werden konnten. Sie sind ein weiteres Indiz für die wohl bis ins 12. Jh. zurückreichende rege Bautätigkeit im Bereich der Zuger Altstadt.

Archäologische Funde: Geschirrkeramik, Baukeramik, Ofenkeramik, Glas, Eisen-Schlacke.
Faunistisches Material: Knochen, noch nicht bestimmt.
Probenentnahmen: C14.
Datierung: dendrochronologisch (Untersuchungen am Gebäude Unter Altstadt 12). - archäologisch. Ende 12./13. Jh. - C14-Daten noch ausstehend.
KA ZG, S. Maier, D. Jecker und A. JeanRichard dit Bressel.