LK 1075, 746 041/254 717, Höhe 668-672 m.
Datum der Baubegleitung: 11.3.-24.6.2015.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: JbAS 96, 2015, 256f.
Geplante Baubegleitung (Leitungsgräben) und Rettungsgrabung.
Umbau mit Kellersanierung.
Größe der Grabung: 40 m²; 292 Laufmeter Leitungsgräben.
Stadt. Die nördliche Altstadt wurde im 15. Jh. in den Befestigungsgürtel aufgenommen, der Abbruch der Stadtmauer erfolgte in der 1. H. 19. Jh. Die Mauerabschnitte entlang der Augustinergasse dürften um 1820 zugunsten des Baus zweier Häuserzeilen abgebrochen worden sein. Archäologische Untersuchungen im Keller des Hauses Augustinergasse 29 zeigen, dass die Südostfassaden der Gebäude der nördlichen Häuserreihe nicht direkt auf der abgebrochenen Stadtmauer stehen. So wurde die Südostwand des untersuchten Kellers leicht versetzt östlich angrenzend an die ehemalige Stadtbefestigung errichtet. Es ist offensichtlich, dass die gesamte nördliche Häuserzeile der Augustinergasse zur Hälfte über den aufgefüllten Stadtgraben steht. Für den Hausbau verwendete man u. a. Sand-, Bruch- und Bollensteine der abgebrochenen Stadtmauer. Ein weiterer Mauerbefund, der zur alten Stadtbefestigung gehört, wurde im Ausfahrtsbereich Augustinergasse-Unterer Graben dokumentiert. Außerdem kamen hier Reste des 1463 erbauten und im Jahr 1838 abgebrochenen Spitztürmlis zum Vorschein. Unklar bleibt ein isolierter Mauerbefund im Einfahrtsbereich Marktplatz-Augustinergasse 1; möglicherweise ist er Teil des 1837 niedergelegten Schibenertors, oder der Mauerrest gehört zu einem Vorgängerbau des jetzigen Hauses an der Ecke Marktplatz-Augustinergasse.
Mit dem Bau der ersten Häuserzeilen in der Augustinergasse dürften auch die ersten Schmutzwasserkanäle aus Sandsteinplatten errichtet worden sein. Sie wurden innerhalb der Gasse an zahlreichen Stellen dokumentiert und eingemessen. Offen bleibt die Führung eines Kanalabschnittes in der Engelgasse. Er war nicht aus Platten konstruiert, sondern es handelt sich um einen monolithischen Sandsteinblock mit einer großzügigen, leicht U-förmigen Aussparung als Rinne. Mittels gebogenem Eisenstück an der Stirnseite wurde der Block mit einem weiteren Kanalelement mit passender Rille verbunden.
Möglicherweise ins Spätmittelalter datiert eine durch ältere Leitungen gestörte Latrine aus dem Innenhofbereich Engelgasse 12a, die beim Aushub für einen Hausanschluss angeschnitten wurde. In der Verfüllung des alten Leitungsgrabens fanden sich mittelalterliche Scherben, die ursprünglich aus der Latrine stammen könnten. Deren Größe und die Konstruktionsweise bleiben unklar, da der Befund nur als kleiner Ausschnitt vorlag. Soweit erkennbar, war sie mit einer grauen Sandschicht abgedeckt; eine Bohrung ergab eine Mindesttiefe von 1,5 m. Schlecht erhaltene Faserreste aus dem Bohrkern deuten auf Flechtwerk- oder Brettkonstruktionen hin.
Archäologische Funde: Gefäß-, Bau- und Ofenkeramik; Eisen, Glas, Buntmetall; unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben; verkohltes oder organisches Material für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, Th. Stehrenberger und R. Meyer.
St. Gallen SG, Augustinergasse, Engelgasse
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        Détail de la chronique
Commune 
                                St. Gallen
                        Canton 
                                SG
                        Lieu-dit 
                                Augustinergasse, Engelgasse
                        Coordonnées 
                                E 2746041,  N 1254717
                        Altitude 
                                668 m
                        Numéro de site cantonal 
                                 -- 
                        Numéro d'intervention cantonal 
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                        Nouveau site 
                                 -- 
                        Prélèvements 
                                bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
                        Analyses 
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                        Date de la découverte 
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                        Surface (m²) 
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                        Date de début 
                                11 mars 2015
                        Date de fin 
                                24 juin 2015
                        Méthode de datation 
                                archéologique
                        Année de publication 
                                2014
                        Époques 
                                Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
                        Type de site 
                                habitat (ville)
                        Type d'intervention 
                                 -- 
                        Mobilier archéologique 
                                céramique (récipient), céramique (élément architectural), métal (outil), verre (récipient), métal (parure)
                        Os 
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                        Matériel botanique 
                                bois/charbon de bois
                        
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