LK 1112, 2704 399/1 231 571. Höhe 413 m.
Datum der Grabung und Baubegleitung: 7.4.-21.5.2021; 24.3.-7.4.2021 und 26.5.-1.12.2021
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 104, 2021, 222.
Geplante Notgrabung und Baubegleitung (Umbau mit Unterkellerung und zugehörige Leitungsbauten). Grösse der Ausgrabung/Baubegleitung ca. 84 m²; ca. 15 Laufmeter. Leitungsgraben. Siedlung
Die Ausgrabung umfasste die gesamte Innenfläche. Die Befunde der Sondagen 2020 (JbAS 104, 2021, 222) konnten somit flächig untersucht werden. Aufgrund von Baumassnahmen im 19./20. Jh. waren nur noch eingetiefte Strukturen erhalten. Ein Fundament unter der nordwestlichen Aussenmauer und eine Grube mit letzten Resten einer Holzverkleidung im Süden gehörten zu einer dem Gebäude vorangehenden Arealnutzung. Im Nordosten grenzt das Gebäude unmittelbar an die Nachbarliegenschaft Herrengasse 7. Die baugeschichtliche Abfolge der beiden Gebäude ist nicht untersucht. Gemäss Bauuntersuchung im ehem. Gasthaus Sternen datieren die ältesten Teile von 1564 (Dendro). Aus dieser Zeit stammen auch die drei Aussenmauern. Der Hauseingang scheint von Anfang an mittig in der Südostmauer gewesen zu sein. Entlang der Trennwand zur Herrengasse 7 wurde ein einlagiges Steinfundament als Balkenlager errichtet. Dieses endete wenige Dezimeter vor der Südostmauer. Parallel dazu bestand ein gleichartiges Lager östlich des Eingangs. Auch dieses endete auf der gleichen Flucht, beide dürften daher gleichzeitig sein. Ob die beiden Balkenlager bereits aus der Anfangszeit des Gebäudes stammten, kann nicht gesagt werden. Erhaltungsbedingt ist ebenso unklar, ob das Gebäude bereits damals in eine Nordost- und eine Südwesthälfte mit zentralem Korridor geteilt war, wie dies bis zum Umbau 2021 der Fall war. Eine feine Brandschicht auf den Balkenlagern zeugt von einer Feuersbrunst. Darauf wurde wieder je eine Wand aufgebaut, die nun beide bis zur Südostmauer reichten: Diese wurde entlang des Nachbargebäudes bis zum Deckenbalken des Erdgeschosses vollständig in Stein - wohl als Brandschutzmauer - errichtet. Die Wand gegen den Korridor war dagegen wiederum eine Fachwerkkonstruktion. Es ist möglich, dass diese Umbauten mit den Veränderungen von 1668 im Nordostteil des Gebäudes (Dendro) in Zusammenhang stehen (siehe JbAS 104, 2021, 222). Zwei Gruben mit Schmiedeabfällen befanden sich in der südwestlichen Gebäudehälfte. Zumindest eine dieser Gruben ist aufgrund von Keramikfunden aus dem 17./18. Jh. als gebäudezeitlich einzuordnen. Im Südwestteil des Gebäudes wurde im 19./20. Jh. die Nordwestmauer unter Verwendung von Zementmörtel und Backsteinen unterfangen und ein Zementboden auf Steinbett eingebracht. Diese Baumassnahmen hatten wohl ein Tieferlegen des Bodenniveaus zur Gewinnung von Raumhöhe zum Ziel. Weitere Umbauten des 19./20. Jh. sind an diversen Stellen in der südwestlichen Aussenmauer fassbar. Der Leitungsgraben auf der gassenzugewandten Südostseite des Gebäudes tangierte den gemauerten Stadtbachkanal (JbAS 103, 2020, 161f; JbAS 104, 2021, 222). Ausserdem konnte eine gassenparallele Konstruktion aus zwei Holzbalken, welche wohl mit einem Querbalken verbunden waren und eine einhäuptige, gemörtelte Steinmauer einfassten, dokumentiert werden. Ihre funktionale und relativchronologische Einordnung bleibt aufgrund des kleinen Ausschnittes unklar. Möglicherweise diente sie als Verbauung des Stadtbaches vor dessen Kanalisierung. Tiefer liegende, natürlich abgelagerte Schichten brachten einzelne prähistorische Keramikscherben zu Tage. Eine Einordnung in einen grösseren Kontext ist nicht möglich.
Archäologische Funde: Keramik, Eisen, Buntmetall, Glas, Schlacken, Baukeramik. Faunistisches Material: Tierknochen (unbearbeitet). Probenentnahmen: C14, Mörtel, Mikromorphologie, Dendrochronologie. Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. Mittelalter; Neuzeit; prähistorisch. KA SG, B. Hart und R. Ackermann.
Rapperswil-Jona SG, Altstadt Rapperswil, Herrengasse 5, ehem. Gasthaus Sternen
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Détail de la chronique
Commune
Rapperswil-Jona
Canton
SG
Lieu-dit
Altstadt Rapperswil, Herrengasse 5, ehem. Gasthaus Sternen
Coordonnées
E 2704399, N 1231571
Altitude
413 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, dendrochronologie, micromorphologie
Institution
--
Date de la découverte
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Surface (m2)
84 m2
Date de début
07 avril 2021
Date de fin
21 mai 2021
Méthode de datation
14C, dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2022
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat, funéraire (tombe)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, métal, verre
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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