LK 1131, 677 900/225 800. Höhe 433 m.
Datum der Untersuchung: 19.10.2009-20.8.2010.
Bibliografie zum Bauwerk: J. Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Neue Ausgabe 2. Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 108, 38-57. Basel 2006.
Geplante Bauuntersuchung und Ausgrabung (Umbau). Burg.
Das Schloss St. Andreas in Cham wurde 2010 renoviert und restauriert. Die vom sorgfältig geplanten Umbau betroffenen Stellen ermöglichten eine partielle Bauuntersuchung, die eine Reihe bemerkenswerter – hier nur kurz zusammengefasster – Ergebnisse lieferte (Abb. 26). Ein kleiner, nicht weiter zu deutender Mauerrest bildete das älteste im Rahmen der Untersuchung festgestellte Bauelement. In der darauf folgenden Bauphase wurde die Mantelmauer errichtet, eine etwa 2 m dicke Ringmauer aus regelmässig verlegten Bollen- und Bruchsteinen. Sie wies im Norden mindestens auf Erdgeschosshöhe und im ersten Obergeschoss Fenster auf, zudem an der Ostseite auf Erdgeschosshöhe zwei Schlitzfenster (Nische 170 x 100 cm, Licht 135 x 10 cm). Zwei Binnenmauern sind Indizien dafür, dass innerhalb der Mantelmauer von Anfang an mindestens ein gemauertes Haus in der Nordostecke stand. Der Sporn, auf dem das Bauwerk errichtet wurde, war ringsum von einem Graben und einem Wall umgeben, wobei selbstverständlich der Graben, aber auch der Wall erheblich tiefer lagen als das Innenniveau der Burg. Die Mantelmauer war deshalb zugleich Ringmauer der Burg und Stützmauer des Innenniveaus. C14-Datierungen von Holz- und Kohlenstückchen aus dem Mauermörtel setzen die Bauzeit in den Zeitraum zwischen etwa 1150 und 1220 (ETH-39527: 845 ± 35 BP, ETH-39528: 865 ± 35 BP, ETH-39529: 885 ± 35 BP).
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde an der Ostseite ein weiteres Gebäude errichtet, das später zerfallen war, wie Verwitterungsspuren an den Innenseiten der Mauern zeigen. Die gemäss historischen Nachrichten ruinöse Anlage ging 1533 an alt Landvogt Heinrich Schönbrunner über, der die Burg wieder instand setzte und der Stadt Zug im Kriegsfall als Stützpunkt offen zu halten hatte. Tatsächlich wurden gemäss dendrochronologischen Untersuchungen 1533/34 im Osttrakt neue Decken bzw. Böden eingezogen und Fenster und Türen eingebaut. Aus dieser Zeit stammen wahrscheinlich auch einige der heute an der Fassade sichtbaren Querscharten. Ins 17./18. Jh. liessen sich weitere Umbauten datieren. 1903-1909 wurden Schloss und Park vollständig umgebaut.
Datierung: dendrochronologisch; archäologisch. 12.-20. Jh.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi und P. Holzer.
Cham ZG, Schloss St. Andreas
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Détail de la chronique
Commune
Cham
Canton
ZG
Lieu-dit
Schloss St. Andreas
Coordonnées
E 2677900, N 1225800
Altitude
433 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
19 octobre 2009
Date de fin
20 août 2010
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2011
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (château-fort/château)
Type d'intervention
fouille
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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